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Aufstehen, Tee trinken, ins Bett gehen. Manchmal kommt es mir vor, als spiele das Leben ohne mich. Ich versumpfe in den immer gleichen Routinen, die zwar Halt geben, aber eben wenig Spannung. Was ich vermisse, ist das Prickeln: Das Kitzeln, das unvorhergesehene, das Flämmchen, der Funke. Auch gern in Form einer glühenden Kippe. Das ist mein kleiner Ausbruch. Meine kleine Pause von "der Realität" des Erwachsenseins (in das ich mich langsam, wohl oder übel, füge). Feuer einatmen, Rauch ausatmen. Brennen in der Lunge. Einfluten im Kopf. 
Mila, eine süße, aber seeehr lebendige Begleitung


Wer kann und vor allem wer will immer vernünftig sein? Stark, arbeitsam und so vernünftig, dass die Rentenversicherung Prämien schickt? Um ehrlich zu sein: Ich. Manchmal. Wenn ich denke, dass, wenn ich nur genug mache, vor zwölf ins Bett gehe, meine Pflichten erledige und nicht zu viel Geld ausgebe, dass dann alles gut wird. Dass ich mich endlich aufgehoben fühle und eingebettet. Dass ich endlich meinen Platz in der Gesellschaft finde. Durch Vernunft. Haha. Vernunft hat zwar schon zu Nobelpreisen geführt, aber mollig warm einkuscheln kann man sich in sie doch nicht so gut. 

So suche ich weiter - nach Inspiration und Ideen, nach Menschen und Orten, die gut riechen und sich gut anfühlen, und nach meinem Platz. Wie ich ihn erkenne, das weiß ich nicht. Vielleicht findet er mich von selbst. Let's hope. 

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Mal wieder was Rührseliges, jetzt, wo die Tage wieder grauer werden, nach einem bombastischen Sommer. Wofür bist Du dankbar? Das ist bei den meisten von uns nicht das, worauf unser Fokus liegt (ein paar Sonnenscheinchen und Frohnaturen ausgenommen, die wahrscheinlich eine sehr gesunde Psyche und Gedankenwelt haben). Umso mehr möchte ich es mir aktiv ins Denken holen. Es gibt immer irgendetwas, das nicht klappt, das unzufrieden macht. Jede:r von uns hat Defizite. Aber die sollten nicht unsere volle Aufmerksamkeit bekommen.  Wofür ich selbst dankbar bin: - ein langer, heißer Sommer voller Sonne - süß-saure, gelb-rote Falläpfel - tiefstehendes Licht am Spätnachmittag - die Ruhe nach einem wuseligen Tag - meine Großeltern noch zu haben - weite Sweatshirts aus dicker Baumwolle - Kontakt zu Freund:innen - wo auch immer sie sind - Kissen - Zimmerpflanzen - Kohlrabi  - Funk & Fernsehen - Abendstunden in meinem Sessel - mein Handy Ich könnte die Liste noch eine Klopapierrolle lang weiterfüh
Wohin sind die Tage, an denen es scheinbar unendliche Mengen an Mate und Zeit gab?  Wohin die Abende, an denen es egal war, wann oder ob wir ins Bett gehen?  Wo sind die spontanen Bäder im Fluss am späten Nachmittag und das Versumpfen in einem packenden Gespräch?  Unbemerkt sind sie gegangen. Ihr Fehlen fällt erst jetzt auf.  Here we go, Erwachsensein.
Wann hat das eigentlich angefangen, dass sich keine:r mehr festlegen will? Alle Optionen, Menschen und Beziehungen ganz offen ? Reicht eine Person nicht oder wollen sie alles haben oder die Möglichkeit (und das damit einhergehende Gefühl), alles haben zu können?  In mein Herz und meinen Kopf passt für eine tiefe Beziehung zueinander (und wieso sollte ich etwas darunter wollen?) maximal eine Person.  Wieso sollte ich eine beliebige Aktivität mit jemand anderem teilen wollen, wenn ich sicher weiß, dass ich sie ganz wunderbar mit dieser einen bestimmten Person teilen kann? Dass wir gut beim Reden, Wandern, Rumalbern oder im Dunklen, Kalten grummelig zusammen nach Hause Stapfen harmonieren?  Ich habe ja, außer wenn ich muss, auch nicht freiwillig mehr als eine Arbeitsstelle, Handynummer, mehr als ein Bett,  oder feiere meinen Geburtstag mehr als einmal. Weil die schönsten Dinge (okay, diese Argumentation greift bei der Arbeitsstelle nicht so ganz) eben nur im Original schön sind. Weswegen