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Grade nochmal die Kurve gekriegt

Wenn das Koffein kickt, beginnt das Leben. Oder beginne ich nur, es zu spüren?
Ich atme Sonne. So kann es bleiben: Hell, warm, buntes Laub, saftige Wiesen und ein Hauch Vergänglichkeit in der Luft. Laubhaufen raschen zwischen den Füßen. 

Zu leicht ist es, sich vom Alltagstrott einlullen zu lassen, oder eher mitreißen in den Strom, ohne sich richtig dafür entschieden zu haben. Ich beobachte an mir eine Anfälligkeit, mich von Kleinigkeiten derart aus der Ruhe bringen zu lassen, dass ich mich frage, wie Menschen Arbeitsstellen, Kinder und/oder andere Verantwortungen haben können.
Leicht auch, in einen generellen Pessimismus zu verfallen, sich von Nachrichten runterziehen zu lassen und sich ernsthaft zu fragen, wofür das alles gut sein soll, wenn es doch eh den Bach hinunter geht mit der Welt. 
Umso mehr erleichtert es, wenn plötzlich doch etwas hereinbricht, so etwas wie Hoffnung. Etwas, was ich nicht benennen, sondern nur bespüren kann. Etwas in Richtung Heureka, ein Fünkchen Sinn. Halleluja. Gerade noch rechtzeitig, bevor ich die Sommerklamotten eingemottet und das Licht ausgeschaltet habe. 
Fügung? Wer weiß? Ich sag jedenfalls Danke. An wen auch immer. 

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Wann hat das eigentlich angefangen, dass sich keine:r mehr festlegen will? Alle Optionen, Menschen und Beziehungen ganz offen ? Reicht eine Person nicht oder wollen sie alles haben oder die Möglichkeit (und das damit einhergehende Gefühl), alles haben zu können?  In mein Herz und meinen Kopf passt für eine tiefe Beziehung zueinander (und wieso sollte ich etwas darunter wollen?) maximal eine Person.  Wieso sollte ich eine beliebige Aktivität mit jemand anderem teilen wollen, wenn ich sicher weiß, dass ich sie ganz wunderbar mit dieser einen bestimmten Person teilen kann? Dass wir gut beim Reden, Wandern, Rumalbern oder im Dunklen, Kalten grummelig zusammen nach Hause Stapfen harmonieren?  Ich habe ja, außer wenn ich muss, auch nicht freiwillig mehr als eine Arbeitsstelle, Handynummer, mehr als ein Bett,  oder feiere meinen Geburtstag mehr als einmal. Weil die schönsten Dinge (okay, diese Argumentation greift bei der Arbeitsstelle nicht so ganz) eben nur im Original schön sind. Weswegen