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Es werden Posts vom Juni, 2023 angezeigt.

Aktuelles

Alle Jahre wieder komme ich an den Punkt, an dem mir bewusst wird: Gesundheit ist nicht selbstverständlich, sondern ein Privileg, sogar ein Geschenk. Das wird meist durch die plötzliche Abwesenheit von Gesundheit deutlich. Dann schreit es aber umso lauter. Also er. Der Körper.  Ich bewohne ein Glashaus, und es ist Wunder, dass es noch nicht vom Hagel zerschlagen wurde. Nicht mal einen Kratzer hat es. Gutes altes Haus. Fein gemacht. Nein, eher Glück gehabt.  Erkenntnisse waren darüber hinaus: - Ghosting ist nicht nur ein aktuelles Phänomen, aber heute häufiger und leichter denn je. Ja, und auch akzeptierter. Schnipp, Schnapp, Kontakt ab. Als wäre nie etwas gewesen. So funktioniert mein Gedächtnis nur nicht. Das archiviert nichtsdestotrotz unbeirrt weiter.  - Ein Regentag im Sommer ist ebenfalls ein Geschenk. Ein großes, ruhiges, von unbekannt an Alle. Dankeschön, stellvertretend für alle.  - Ich vermisse Kaffee, Limo, und all die kleinen Genüsse, die das Leben spritzig machen. Aber froh

Mmpf

Wer dachte eigentlich, es sei eine gute Idee, einen Haufen wildfremde Leute in einen Raum zu sperren, um sich "zu vernetzen"? Weil es so einfach ist, Gesprächsthemen aus dem Hut zu zaubern, die über "Bist du gut hergekommen?" und "Nee, ich war auch noch nie in Siegen" hinausgehen? Steht dahinter die Hoffnung, dass man ja mit jedem richtig gut vibet, wenn man sich nur erstmal kennenlernt? (Was ja auch locker in einem dreiminütigen Gespräch zwischen Stehtischen, Flipcharts und Getränkebuffet klappt. Denn länger hält die Geduld des Gegenübers, welches deutlich kürzere und imposantere Aufmerksamkeitsfänger gewohnt ist, meist nicht.)  Wer hielt es für nötig, erstmal 3937 komplizierte, englische oder ewig lange vermeintliche Fachworte für die einfachsten Sachverhalte zu erdenken, die - meiner Meinung nach - 80% aus hohles Gelaber ohne jegliche Bedeutung sind? Ich halte auf der Stelle den Schnabel, wenn mir jemand eine stichhaltige Begründung dafür gibt.  Ich, we

Eine von Vielen

Im Gewusel des Alltags und durch egozentrische Verzerrungen vergessen wir manchmal, dass es auf der Welt mehr als nur uns und unseresgleichen gibt. Jena ist nicht die Welt, Tübingen auch nicht, und mein Haushalt schon gar nicht. In den Diskursen um Beziehungsmodelle, Schlafdauer und Sonnenbrand, dem Stöhnen über Touristenströme und überfüllte Züge kommt das Leben so vieler Menschen gar nicht vor. Mein Blick ist nicht der allgemeine und meine Meinung deshalb nur ein Bruchstück dessen, was vorhanden, zulässig und respektabel ist.  Woran ich das merke: Nicht jeder sieht einen Mehrwert darin, Selbstzweifel und Krisen mit Freund:innen zu besprechen oder findet auch nur, dass das ein akzeptables Vorgehen ist. Da kümmert man sich gefälligst selbst drum.  Menschen fahren Auto, essen Fleisch und wählen CDU, ohne dass ich das gut finden muss, zahlen aber auch die Steuern, die mir mein Studium, meine jetzige Stelle und die Straße, auf der ich gehe, bezahlen. Menschen kümmern sich nicht um ihre Fa
Sonnenstrahlen schneiden schräg die Luft Ist es noch Nachmittag oder schon Abend?  Alles flirrt, zwitschert Körper wachen auf aus Monaten der Lethargie wie aus langem, tiefem Schlaf regen sich, kribbeln, drängen hinaus in die Weite. Tage enden nie Fieberschlaf Sommer Leben in hell.