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Es werden Posts vom März, 2021 angezeigt.

Verlangen

Oh, ich habe Verlangen. Wir alle wahrscheinlich.  Verlangen nach Menschen, nach Kontakt und Nähe.  Verlangen nach Begegnungen, die nachhaltig Eindruck hinterlassen. Gemeinsam mit der Musik schwingen.  Abende, die verschwimmen im Rausch.  Hingabe. Ans Leben und den Moment, der einzigartig ist und so nie wieder kommt.  Unbeschwertes Lachen.  Haben wir ein Recht auf Gemeinschaft? Auf Suff und geteilte Leidenschaft? Auf Erlebnisse? Wir haben eine Pandemie, ich weiß. Aber die haben wir schon ein Jahr und vermutlich noch eine ganze Weile. Wollen wir so lange das Leben anhalten? Oder ist das unser neues Leben? Ich hoffe nicht. 

Nüscht Besonderes, nur Gedankengrütze

 Aus einem akuten Gefühl der absoluten Nutzlosigkeit meiner Person heraus ein paar Gedanken in die Weiten des Internets: - Frühling! Sowas gibt's?! Wer hätte das gedacht? Wobei - bloß nicht zu früh freuen. Der nächste Schnee steht sicher schon im Anschlag. Weschn diesem Klimawandel unsou. Na ja, freuen darf man sich ja trotzdem. Oder? Ich mach's jetzt einfach mal. Hihi.  - Mit dem Erwachen der Natur erwacht auch der menschliche Paarungstrieb. Nein, ich beziehe mich hierbei nicht nur auf mich. Man/frau werfe nur einen Blick auf Spazierwege und Liegewiesen. Da flirtet und beschnuppert es sich schon deutlich. Hihi. Verliebtsein unsou. Schööön. (Bis sie dann schwanger sind. Oder eine(r) von beiden ne offene Beziehung will. Ich hab's euch ja gesagt, Kinners. Dat geht schief.) - Temperaturen über fünf Grad lassen sogar den ein oder anderen Kaffee im Freien zu. Welch ein Genuss! Nur mein armer Bauch leidet. Aber da muss er durch.  - Buchtips her! Präferiert: Zeitgenössische Werke

Altvertrautes

 Wenn so wenig passiert wie gerade, sehne ich mich umso mehr nach Vertrautem wieder. Okay, nicht nur dann. Melancholie ist meine Blutgruppe. Warm umhüllte mich heute ein Gespräch, oder eher ein Gesprächathlon mit einer ehemals räumlich und seelisch nahen Person. Watteweich. Nun gilt es, mich noch ein bisschen an diesem Gefühl zu wärmen. Die Isolation wird noch ein wenig anhalten.  Dabei gerate ich immer wieder in die Einbahnstraße, die Vergangenheit zu verherrlichen. Nein, es war nicht immer alles in Ordnung und flauscherosa. In kaum einer Freundschaft, kaum einem Studium, Ort oder Jahr. Regen gabs auch in Dresden (Shutdown sogar auch). Beziehungen schwanken wie die Gezeiten. Verliebtheit endlich. Sommer auch.  Solange ich das als kleines Warndreieck im Hintergrund meiner honigsüßen Gedanken habe, kann, darf und möchte ich aber die Diashow meiner Erinnerungen von Zeit zu Zeit ansehen. Weil's gut tut. Ganz einfach. 

Oh well...

 Alle paar Wochen überkommt es mich: Das große Abrechnen. Was habe ich eigentlich bisher geschissen gekriegt in meinem Leben? Nüchtern betrachtet: Nix. Also, nichts, was sich irgendwie in Materie niederschlägt. Keine Ausbildung, kein Beruf, kein Titel, Haus, Hund. Geschweige denn so etwas wie eine stabile Partnerschaft. Ich bin liiert mit einem Kopf voller Fragen und die intimste Beziehung ist die zu meiner Bettdecke (die lasse ich dafür ganz nah an mich ran).  Stellt sich die Frage: Was habe ich eigentlich die ganze Zeit gemacht? 25 Jahre sind ja nicht eben mal so den Gulli hinuntergeflossen - oder?  Wenn ich genau darüber nachdenke, fällt mir wirklich nicht ganz so viel ein. Ich habe viel dessen betrieben, was man euphemistisch "Selbstfindung" und realistisch "Faules Rumgeeire" nennen kann. Also eigentlich nichts. Spotify durchstöbert, Chatnachrichten geschrieben, in Unibibliotheken rumgehangen (fürs gute Gewissen und den Automatenkaffee), eine Menge Stumpfsinn ve

Lichtpunkte

 Ich wär so gern und bin es nicht ein heller Stern kein kleiner Wicht  wär gern groß, bedeutungsvoll, könnt' gern etwas  richtig toll Brauch' das Gefühl, gebraucht zu sein, leb nicht nur  für mich allein Bin ich das? Ich glaub', wir alle sind nur Sternenstaub Körnchen,  die im Orbit schweben Kleinstmaterie vieler Leben Berühren wir uns, knistert es und erhellt  die Finsternis

Brief ins Schweigen

 Liebes Virus, nun wird ja seit knapp einem Jahr eine ganze Menge über dich gesprochen, jedoch nur wenig mit dir. Wie ist das eigentlich so? Ich stelle es mir recht frustrierend vor. Alle glauben, dich zu kennen, ständig kommt irgendeine neue Info über dich um die Ecke (von denen sich viele als falsch herausstellen), es wird gelästert und du wirst zur Begründung für so ziemlich jedes Elend herangezogen. Dabei bist du ja eigentlich ein ganz normales kleines Virus, so wie alle anderen deiner zigtausend (Millionen? Milliarden?) Kolleginnen. Oder doch nicht? Wie kam das eigentlich, dass du so groß rauskamst? Warst du einfach hartnäckiger und ehrgeiziger als deine Mitviren? Wolltest du "ins Ausland gehen", Erfahrung auf dem internationalen Parkett sammeln? Menschen aller Altersgruppen und Ethnien ansprechen? (Sehr löblich.) Hättest du dir das jemals träumen lassen, dass du die Titelseiten und Schlagzeilen beherrschst wie keine andere? Oder hattest du dir vielleicht insgeheim gen

Uff

Auf einem Fahrrad mit eineinhalb platten Reifen schob ich mich im Nieselregen ans Ziel. Kurz vor knapp. Die Tore wurden schon abgebaut, als ich mit rotem Kopf, keuchend und ziemlich spät eintrudelte.  Wieder mal.  Die gute Nachricht: Ich fuhr den Karren nicht an die Wand. Die wolkig bis mitteldoofe: Zum Ende hin pfiff ich auf dem letzten Loch. Wenn nichts mehr Freude macht, nicht mal mehr Essen, sollte man sich Gedanken machte.  Um der Sache auf den Grund zu gehen musste man in diesem Fall kein Sherlock sein. Prüfungen und Zeiten mit Druck schlauchen fast jede(n). Eigentlich dachte ich immer, ich sei da noch verhältnismäßig wenig ängstlich und gehetzt. So im guten Mittelfeld zwischen denen, die sich auf den Weltuntergang vorbereiten und denen, die es einen feuchten Mocken juckt. Entweder alle anderen litten aber genauso oder ich siedle doch nicht so um den Mittelwert (wo es ja meistens mit den ganzen anderen ganz kuschlig ist und was einschlägig als "normal" bezeichnet wird).