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Es werden Posts vom Januar, 2021 angezeigt.

Ideen aus der kuschligen Höhle im Schneegestöber

Wie wäre es... sich im Sommer einen E-Roller zu leihen und übers Land zu brettern?  eine Wanderung ohne Karte und ohne Ziel zu unternehmen?  ein Blind-Date zu haben?  eine Wiese hinunterzurollen/-purzelbaumen?  allein und nicht einsam Kaffee trinken zu gehen?  einen ganzen Tag ein Kleid/T-Shirt auf links zu tragen?  einer Person ein Geschenk vor die Tür/in den Briefkasten legen und ganz anonym einfach verschwinden? sich mal wieder so richtig mit Parfum einzudieseln?  Wein über den Durst zu trinken?  sich "falschrum" (mit den Füßen zum Kopfende) ins Bett zu legen?  in eine fremde Stadt zu fahren, nur für einen Tag, und ohne Plan rumzulatschen?  mit Kreide auf die Straße zu malen?  Farben an die Wand zu schmeißen?  eine Geburtstagsparty zu machen mit lauter kitschigem Schnickschnack (Pinata, Topfschlagen, Mord in der Disco)? sich durch die Charts der letzten 30 Jahre zu hören?  einen Tanzflashmob zu beginnen ? (okay, dazu bin ich viel zu verklemmt...) Rehe - wo erlaubt - zu füt

Die Guddis des Alltags

 Gerade halte ich mich einen nicht unbeträchtlichen Teil meiner Zeit in Konjunktiven auf: Was wäre, wenn.... (kein Shutdown wäre, ich Freunde hier hätte, ich nichts für die Uni machen müsste,... hier lassen sich beliebige aktuelle Probleme oder Wehwehchen/Mimichen einsetzen.)  Oder in der Zukunft: "Wenn der Shutdown endet, dann werde ich ENDLICH wieder...." Zu dieser Frage habe ich kürzlich eine kleine Umfrage in meinem Bekanntenkreis gestartet. Unter den Ergebnissen war wenig Überraschendes und viel Geteiltes: Freunde in Gruppen sehen, Genussgetränke - ggf. auch in speziell dafür vorgesehenen Lokalitäten - konsumieren, Freunde in anderen Städten besuchen, ... Die Antworten kamen schnell und präzise.  Ist diese Vorfreude der Brennstoff, der uns gerade warm hält? Oder verhindert sie das Dasein im aktuellen Moment, das Nutzen dessen, was da ist? Zum Beispiel sich mal auf all die verschiedenen Stimmungen und Anteile unseres Selbst einzulassen und die mal ganz neugierig anzuschau

Was wäre, wenn...

Angesichts des gräulichen Einheitssiffs, der sich beim Blick aus dem Fenster bietet, mache ich mal einen kurzen gedanklichen Abschweif. Wollt Ihr auch?  Wie ist es, das gute Leben? Oder wie wäre es? Was tue ich, wenn ich aufstehe?  Was sortiere ich aus, was behalte ich bei, und wen ?  Es wäre erfüllt. Aber von was?  Nicht unbedingt von Spaß, aber von einer Aufeinanderfolge froher, trauriger, überraschender, ruhiger und genussvoller Momente. Vom Zusammensein mit Menschen, die mir wichtig sind, und nicht solchen, die "nützlich" sind für einen Fortschritt in meinem Leben.  Fehler würden gemacht, daraus gelernt und sie wieder gemacht. Doch statt mich dafür zu verurteilen würde ich drüber lachen. Für jeden Patzer und jeden eingeschlagenen Irrweg ein Bier.  Drin bleibt Musik, aber weniger Radio. Drin bleiben grüne Wiesen und Fleecedecken. Raus fliegt Zahnseide, Kleidergrößen und Shopping.  Ich würde meine Nachbarn kennen und es wäre mir genug, im Sommer an einem Bach zu sitzen und

Ping Pong zwischen den Schädelknochen

Beim Frühstück blicke ich schon dem abendlichen Trash-TV-/Youtube-Schauen entgegen. So habe ich mir das aufregende Leben als Mittzwanzigerin vorgestellt.  Nicht.  Okay, ich dramatisiere das jetzt nicht. Mir geht's gut und ich habe es kuschlig warm und gemütlich hier in meiner Klause mit genügend Futter, unbegrenztem Zugang zu Bildung und Unterhaltung und sogar gelegentlicher Ansprache durch einen anderen Menschen. Nirgendwo tobt gerade das wilde Leben.  So aktiviere ich die Bühne in meinem Kopf und schöpfe mir mein eigenes kleines Unterhaltungsuniversum. Was wird heute gespielt? Zur Auswahl stehen Drama, Satire oder melancholische Schnulze. (Vielleicht sollte ich mal den Drehbuchautor austauschen. Oder zumindest weiterbilden.) Nutze ich als Drehbuch ein solches, also ein richtiges, echtes Buch, fühlt sich das noch ein bisschen würdevoller an, als wenn ich einfach eine fertige digitale, mit Geschmacksverstärkern versetzte Komposition kopiere. Wobei ich mich auch daran gewöhnt habe.