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Es werden Posts vom April, 2016 angezeigt.

Trips mit Turbulenzen (Teil 1)

Wir stecken im Dschungel fest. Wortwörtlich. Während der Busfahrer verzweifelte Versuche wagt, die Räder seines Gefährts aus dem Schlamm zu manövrieren, schaue ich aus dem Fenster und sehe ein paar verfallene Lehmhütten inmitten von Grün. Grasgrün, Palmengrün, saftiges Blattgrün- so gern ich meine Lieblingsfarbe in all ihren Abstufungen habe, wäre ich jetzt über ein bisschen braun-graue Zivilisation ganz erquickt. Dass die Fahrt eine lange werden würde, hatte man uns kurz vor der Abfahrt mit der Aufforderung, den doppelten Preis zu blechen, mitgeteilt. Der Grund: Straßensperren auf der Strecke von Sucre nach Santa Cruz, die einen dreistündigen Umweg nötig machten. Nach La Palizada, von wo wir nach Comarapa durchstarten wollten, kamen wir gar nicht erst. Aha. Uns fielen die gesonnenbrandeten Bleichgesichter herunter. Wat?! Uns extra den normal schon 13-stündigen Weg nach Santa Cruz schieben, um von dort noch mal sechs Stunden nach Windenhausen zurückzugurken? Nach kurzer Ratlosigke

Ganz schoen gesalzen (Teil 2)

Irgendwann wurde das Durchschnittsalter der Club-Besucher zu hoch und unsere Augenlider schwer. Tja, die Feierei will gelernt und geübt werden. Aus Mangel an entsprechenden Lokalitäten an den Tagen davor war nicht viel mit Trunk und Tanz gewesen. Achtung, Hier baue ich unauffällig eine Überleitung der eher auffälligen Art zu unserem Trip um Uyuni ein. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis in Uyunis Salzwüste eine Diskothek aufmacht, wenn man die Ströme an Touristen betrachtet.  Durch besagte Wüste bretterten wir am ersten Tag unserer dreitätigen Jeepfahrt durch die schönsten Landschaften des bolivianischen Westens. Los ging’s in Uyuni, dem Touristennest schechthin, wo man ganz europäisch Ravioli (!) mampfen und nebenbei Dubstep (!!) hören kann. In der Reiseagentur, die den Trip organisierte, lernten wir unsere Mitfahrer, ein holländisches und ein brasilianisches Pärchen kennen und einigten uns auf Englisch als Kommunikationsmittel. Was dem bolivianischen Fahrer und

Potosi- eine kalte Schoenheit (Teil 3)

Habe ich mal erwähnt, dass ich den deutschen Winter mit seinem Schnee vermisse? Es ist immer einfach, über Kälte zu reden – wenn sie einem dann live unter die Klamotten kriecht, findet man das nicht mehr ganz so cool. Bolivien kann nicht nur Dschungel und Hitze, sondern erfreut sich der höchstgelegenen Stadt der Welt. Als wir am zweiten Tag unserer Reise in Potosí ankamen, spürte ich schon, wie meine Nase langsam rot wurde – von der Kälte und der Sonne. Na ja, auch in Comarapa laufe ich dank meiner nicht vorhandenen Sonnenschutzmaßnahmen rum wie Rudolph, das rotnasige Rentier. Nachdem wir ein gemütliches Hostel gefunden hatten, latschten wir durchs Zentrum und verköstigten uns an den unzähligen, süßen und unwiderstehlichen Gebäcken, die an jeder Straßenecke vertickt werden. Da ich sowieso mit Diabetes nach Vollkornbrot-Deutschland zurückkehren werde, machten ein paar Kekse mehr oder weniger auch keinen Unterschied mehr, oder? Um die Völlerei zu komplettieren und weil Isi unbedingt L

Alles easy (Teil 4)

Die Recoleta im Nieselregen Ist es nicht immer so, dass man reisen geht, voller Vorfreude was einen erwartet – und dann buchstäblich im Regen steht? So ging es Isi und mir am ersten Tag unserer Reise. Nach einer durchpennten Fahrt von Comarapa kamen wir im Morgengrauen des 13. Märzes in einem bewölkten, benieselten Sucre an und setzten uns erstmal in das einzige zu dieser unmenschlichen Zeit geöffnete Cafe.  Als die Stadt langsam aufwachte, beschlossen wir, wir könnten jetzt die WG meines Mitfreiwilligen Lorenz stürmen und  die Leute aus ihren Betten schmeißen. Nein Spaß, eigentlich wollten wir nur unsere monströsen Rucksäcke abstellen. Bis wir uns allerdings durch den Markt gequetscht und bis zum Viertel der WG vorgedrungen waren, war es schon zwölf und Lorenz begrüßte uns zumindest halb wach.  Er empfahl uns als Ausflugsziel ein Dorf in der Nähe mit einem tollen Markt und so saßen wir wenig später im Truffi nach- Überraschung- Tarabuco. Ja, in diesem netten Nest schauten wir