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Es werden Posts vom April, 2023 angezeigt.

Harren

Noch nicht losgelaufen und erst recht noch nicht angekommen. So sitze ich hier, mit brennenden Fußsohlen, und schlage Zeit tot, bis es losgeht.  Einen Tag vor dem Packen bemerke ich, dass mein Rucksack schimmelt. Land unter. Meine Nerven spannen sich völlig unverhältnismäßig. Das war's, denke ich. Ohne Rucksack kein Losgehen. Dann verteile ich auch noch einen Becher Senf auf dem Boden (abstrakte Malerei?) und bin mir sicher: Es gibt auch falsche Taten innerhalb der richtigen.  Was mache ich hier eigentlich? Diese Frage ploppt immer wieder auf. Um sie wegzuschieben, halte ich mich beschäftigt. Doch es braucht schon starke Reize oder einnehmende Aktivitäten, um sie zum Schweigen zu bringen. Ich hoffe, wenn ich erstmal losgegangen bin, lichtet sich dieser Sumpf aus Zweifeln, in dem ich gerade bis zum Kinn stecke. 

Im Zweifel

Heute spuck' ich leise Töne heut' gibt's nix Erbauliches gestern hatt' ich noch ein Ziel doch in der Nacht verlor ich es.  Wohin geht es? Wie gehts weiter? Wofür ist das alles gut?  Wer nicht versucht,  ist schon gescheitert dazu fehlt mir grad' der Mut.  Alles wächst und wandelt sich in all dem Werden verlier' ich mich in Grübelei'n  und Zweifelei'n  Mach ich's wirklich? Lass ich's sein?  Statt mich zu freu'n fühl ich mich klein zu viel, was wackelt, zu wenig Halt verkrieche mich und mir ist kalt.  Ist das die Freiheit, die wir so anstreben?  Ist das das ganz reale Leben? Heut' bleibt ihr Reiz mir noch verborgen vielleicht freu' ich mich ja morgen. So fühl' ich mich: Entwurzelt

Mein Sofa und ich

Wer rastet, der rostet. Das scheint das Dogma unserer Zeit zu sein. Der Mensch von heute macht möglichst viel in möglichst kurzer Zeit, ist stets auf der Suche nach neuen Projekten und entwickelt sich konstant weiter. Stillstand ist Tod, schwingt dabei nicht nur im Subtext mit. Es wird explizit benannt, erklärt, man wolle "mal was Neues ausprobieren", "in XY besser werden" oder brauche dringend "neuen Input". Das Bedürfnis, dass Dinge einfach mal so bleiben, wie sie sind, wird als konservative, reaktionäre oder einfach spießige Persönlichkeitseigenschaft deklamiert.  Wen die ständige Neuerfindung glücklich macht, der/die darf gerne weiter rödeln. Für mich trifft die Gleichung "Bewegung = Zufriedenheit" nicht zu. Unter zehn Aktivitäten oder Dingen, die ich ausprobiere, empfinde ich maximal zwei als stimmig. Demgegenüber gibt es Tätigkeiten, denen ich schon seit 15 Jahren nachgehe, und das sogar gerne. Lesen. Schlafen. Spazieren. ZDF-Sendungen sch