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Es werden Posts vom März, 2022 angezeigt.

Lass laufen

Diszipliniert zu sein, dachte ich immer, ist zwar der Schlüssel zum Erfolg, aber auch verdammt schwer. Allein schon mich morgens vor neun aus dem Bett zu bekommen fühlt sich manchmal an wie eine Herkulesaufgabe. Kniffliger aber finde ich, los zulassen. Den Dingen ihren Lauf und sich selbst darauf einzulassen. Die Kontrolle abzugeben, einfach mal laufen zu lassen. Im Vertrauen, dass das Universum schon weiß, was es da tut. Oder eine solvente Unfallversicherung hat.  Warum? Weil der Mensch und vor allem ich ein großes Bedürfnis nach Kontrolle hat. Danach, die Dinge zu verstehen und in der Hand zu haben. Alles so zu machen, dass die Wahrscheinlichkeit für Erfolg oder Gelingen oder auch nur reibungsloses Funktionieren möglichst hoch ist. Also: Alles so zu machen wie immer.  An dieser Stelle grüßt der CDUler in mir (der muss ja auch mal raus).  Was nu? Hinnehmen. Mit den Schultern zucken. Oder einfach mal ausprobieren, das Rollen Lassen. Wer wie ich schon beim Gedanken daran Magenflattern

Runterschlucken, Weitermachen

Verdrängung is a girls best friend.  Die Schuhe des Schuhmachers sind löchrig, die Kinder des Arztes krank und ich, ich schlucke meine Emotionen runter. So lange, bis ich ein Magengeschwür bekomme und sie ihren Weg, na ja, auf denkbar explosive Weise hinaus finden. (Die Details könnt ihr sicher gut imaginieren.) Warum? Weil es so viel einfacher und bequemer ist, Unangenehmes beiseite zu schieben. Ansonsten müsste ich mir ja 1.) Gedanken machen, was ich wie ändern kann und das 2.) auch noch tun . Gott bewahre, viel zu viel Aktivität für einen faulen Latschen wie mich. Also drücke ich munter weg und wundere mich, warum die Zufriedenheit und Erfüllung sich nicht so richtig einstellen will. Drücke ich zu lange und zu viel, wird der Stapel aber zu hoch und das gelegentliche Sodbrennen, wenn mal was von all dem Ungefühlten, Unbedachten hochschwappt, wächst sich zu handfesten Magenschmerzen aus. Es drängt sich mir auf, ich kann ihm nicht mehr aus dem Weg gehen. Nun ist aber des Problems Lös

Mit mir

Wer bist du, wenn keiner hinsieht?  Was bleibt, wenn da nichts mehr ist? Kennst du deine Schatten? Weißt du, wer du wirklich bist? Wer ist immer da, auch, wenn sonst keiner mehr da ist? Nachts, wenn wir aufwachen und alles still ist? Wenn alle schlafen? Wenn wir allein sind? Wer hält uns den Kopf auf den Schultern, wen schleppen wir mit, egal, wohin wir gehen?  Man sollte meinen, zu diesem Jemand sind wir ganz besonders charmant, lassen auch mal ein Pralinchen springen und Neune (?heißt das so?) gerade sein. Stattdessen ziehen und zupfen wir an ihm/ihr herum, quetschen, wo uns etwas nicht passt, damit er/sie auch ja in die Form passt, die wir uns vorgestellt haben. Bestenfalls wir, in vielen Fällen aber andere oder "die Gesellschaft". Wenn die uns dann nicht zufrieden das Köpfchen tätschelt, stehen wir enttäuscht und resigniert da und fragen uns: Was habe ich falsch gemacht?  Ganz einfach: Uns am Außen anstatt an uns selbst orientiert. Die Messlatte Anderer (wer auch immer da