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Es werden Posts vom September, 2015 angezeigt.

Was labersch du?!

Zu eurer Erheiterung hier ein paar Versprecher und Missverstaendnisse: Chrissi: - beim Kuchenbacken- fragt nach einer Waage, benutzt die Worte "Gewicht" und "messen" -> bekommt erst eine Hantel, dann eine Personenwaage - will Popcorn kaufen. Richtig: Pipoka. Chrissis Version: Pipapoka Caro: - haelt "Remolacha" fuer Remoulade und fragt sich, ob man diese kochen kann...? Stellt sich als rote Beete heraus. - boleta ist kein Fleischbollen, sondern ein Passagierschein fuer den Bus. - Nagellack: Esmalte. Nicht dasselbe wie da Bier (Malta). - Der ultimative Hit hier: "El Perdon" von Nicky Jam und Enrique Iglesias. Original: Sie verlaesst ihn "sin duda" (ohne Zoegern). Caros Ohrsalat: "sin verdura" (ohne Gemuese). Hat also sogar die Karotten mitgenommen. - Chrissi und ich wollen Tee kaufen. Sagen wir auch so: Te. Werden nicht verstanden und fuer dumm erklaert. Naechster Schritt: Man bietet uns einen Beutel an. Juchee. -

Feschtle oder koi Feschtle?

Rosa Kissen? Nein, ein radelnder Zuckerwatteverkaeufer Donnerstag, 24. September 2015. Vorsichtig tasten wir uns an die Santa Cruz’sche Plaza heran. Man weiß ja nie – wir rechnen mit umherzischenden Feuerwerkskörpern, wehenden Flaggen, marschierenden Marschkapellen, Konfetti und natürlich Menschenmassen. Heute ist schließlich der lang angekündigte, gigantomanoes zelebrierte Geburtstag von Santa Cruz. Als wir um die Ecke der Kathedrale biegen und uns auf die völlige Eskalation vorbereiten, schauen wir irritiert aus der Wäsche: Die Plaza ist so gut wie leer. Die übliche Cruceno-Touristen-Kombination strollt gelassen über den Platz – nichts mit Rambazamba. Das scheint vor allem merkwürdig, da halb Comarapa Kopf steht und den Tag mit Umzug und Kirmes feiert. Wir drei Mädels aus Comarapa haben uns für diesen Tag und das verlängerte Wochenende nach Tropic City begeben. Jetzt hocken wir da und suchen eine Bleibe für Wiebke, deren Übernachtungsgastgeberin kurzfristig abgesagt hatte.

Hardware

Wenn ihr bis hierhin immer mal wieder reingelesen habt – vielen Dank! Aber jetzt geht es ans Eingemachte: die Fakten. Neulich fiel mir auf, dass ihr bisher noch kaum Hintergrundinformationen bekommen habt, und dieses Informationsloch möchte ich alsbald zubetonieren. Daher hier erstmal die wichtigsten Fragen und meine individuell zusammengeschusterten Antworten. Was ist Bolivien? Kann man das essen? Nein. Zum Glück nicht, sonst wäre es ja irgendwann weg. - Bolivien ist das ehemals ärmste Land Südamerikas und grenzt an Peru, Chile, Argentinien, Paraguay und Brasilien. - Seit dem Salpeterkrieg hat das Land seinen Meereszugang an Chile verloren. Die Trauer und Wut auf die Chilenen sitzt noch immer tief in der bolivianischen Seele. Es gibt sogar den „Tag des Meeres“, an dem Trauermärsche in schwarzer Montur stattfinden. - Bolivien verfügt über große Erdgasvorkommen, die jedoch immer wieder von ausländischen Unternehmen ausgebeutet wurden. -  Präsident ist der linksliberale Ev

Immer wieder sonntags...

Ich werde euch jetzt etwas erzählen, was euer bisheriges Bild von Comarapa gründlich auf den Kopf stellen wird, da es in kompletten Kontrast zu dem steht, was ich in meinen vorherigen Blogs über diesen Fleck der Ruhe berichtet habe. In Comarapa kann der Bär steppen. Ich weiß, das klingt verrückt, und wer jetzt völlig verwirrt ist, darf auch gerne erstmal ein Gläschen auf den Schock trinken – aber seit Melli, Wiebke und Anton diesen Tempel der Verschlafenheit betreten haben, ist nichts mehr, wie es vorher war. Erste Pause mit Blick auf Comarapa und Umland Dinge, die sich verändert haben: Ich habe mich freiwillig in ein Gotteshaus begeben und der dort stattfindenden Messe beigewohnt. Glaubt es oder lasst es sein – es war schön. Vor allem der Jugendgottesdienst brachte eine viel gelassenere Botschaft rüber, als man das aus deutschen Weihrauchlokalitäten kennt. Der Sonntagsgottesdienst endete mir einer Prozession, bei der ein geschminktes Jesuskind auf

Kleines, RTL-mäßiges Gewinnspiel

Was verbirgt sich bloß hinter diesem abenteuerlichen und kaum genießbaren grünen Schleim,  den Anton und ich aus Faulheit Ahnungslosigkeit produziert haben? Welcher schlaue Fuchs das herausfindet oder einfach nur gut rät, bekommt im Laufe der nächsten Wochen eine Postkarte von mir. Freue mich schon auf eure Vorschläge!  :) Auf frohes Wühlen in euren grauen Zellchen! P.S.: Damit ihr euch nicht zu Tode langweilt hier, stelle ich euch mal Majas Blog vor: majasbolivienabenteuer.wordpress.com Maja wohnt und arbeitet in einem Jugendzentrum in Santa Cruz, wohin die Kinder auf freiwilliger Basis kommen, um Hausaufgaben zu machen, Theater zu spielen oder zu basteln. Sie kommt aus der Schweiz, aber aufgrund ihrer Geburtsstadt Ulm kann man ganz hervorragend mit ihr schwäbeln =)

Dies und das und noch anderes

Liebe Bravo, heute ist eine Kuh ins Stadion gekommen und hat mich beim Laufen gesehen. Was mache ich jetzt? Ist das pädophil? Carolin (20) Die Bravo hat mir leider nicht geantwortet. Für die wirklichen Probleme haben die kein Ohr, das war mir schon längst klar. Heute habe ich einige Neuigkeiten unterschiedlicher Importanz in petto. Am Freitag erlebte ich auf der Fahrt in den Santa Cruzschen Dschungel etwas, was mein bisheriges Welt- bzw. Santa-Cruz-Bild nachhaltig erschütterte: Es regnete. Nicht nur das, es war kalt. KALT! Pullover-Schal-Russenmützen-kalt! Nachdem ich meinen halben Geburtstag im Bus verbracht hatte, war meine Laune fast am Erdkern angekommen, als ich gegen vier pitschnass bei Maja aufschlug. Die stellte mich aber flux wieder her, unter anderem durch drei Bleche selbstgebackener Kekse. Ihr Projekt, ein Jugendzentrum mit Radio und Computerraum, gefällt mir wirklich gut. Abends knatterten wir – eingebolivianert mit einer Stunde Verzug- zu Alina. Vor versammel

Nette Neuig- und Nichtigkeiten

Ode an ein Kaff Grüne Wälder, Täler, Rinder Rumwuselnde Kinder Wolkenfreier Sternenhimmel Gemüse (fast) ohne Schimmel Vaterunser und Fürbitte Christusstatue in der Mitte Opis schlürfen Brei Caro auf Standby. Mit diesem literarischen Erguss leite ich eine weitere Folge von "Blond in Bolivien" ein, der erfolgreichen Soap über eine planlose Deutsche in der bolivianischen Pampa ein. Besonders viel ist in der letzten Woche nicht passiert. Dienstagabend fand das Kindergartenfest statt, für das die Kinder so lange geübt und die Lehrerinnen fast in die Verzweiflung getrieben hatten. Die Hälfte der hüpfenden Kiddies verpasste ich leider, weil ich irgendwie (Halbschlaf?) nichts von der Veranstaltung am Tag zuvor mitbekommen hatte. Die Choreografien klappten (überraschend) gut. Als die Piepenfitze in ihren extra bestellten, individualiserten Outfits Hoola-Hoop-Reifen schwangen, war ich irgendwie im Glück. Auch war interessant zu beobachten, wie brav die Frechdächs
Was sich die Jugendlichen hier zu Gehöre führen: Reggaeton. Nicht wundern über anstößige und zweideutige Texte ;)

Alles Reis oder was...?

Dinge, die man für acht Bolivianos (etwa ein Euro) kaufen kann: - zwei Brötchen - ein Kilo Karotten - ein Kilo Tomaten - eine mittelgroße Papaya oder - eine 2,5-Liter-Flasche Coca Cola Dennoch sind jegliche Art knatschsüßer Erfrischungsgetränke hier fast so gefragt wie Billigbier nach 22 Uhr auf dem Freiburger Augustinerplatz. Ebenso gern wird ein Getränk aus Sesam geschlürft, und wenn wir gerade bei geschmackfreien Samen sind - der absolute Renner hier ist Chia. Ihm werden dutzende, dem Körper zuträgliche Eigenschaften zugeschrieben. Die tägliche Küche charakterisiert das Wort "Reis" ganz gut. Morgens mit Milch, mittags mit Gemüsestücken, abends mit Käse. Völlig legitim hier. Menschen mit ausgebeulten Backentaschen voller Kokablätter habe ich bisher relativ selten erblickt. Eigentlich reizt es mich, dieses magische Pflänzchen auf seine Kräfte auszutesten - vielleicht erwache ich dann endlich aus meinem Platter-Reifen-Dasein - aber alleine fühle ich mich damit doch

n paar Bildle

Schnappschuss aus der Buspause Papaya! Wunderbar süß und weich :) Richtig tourimäßig - aber das bin ich ja irgendwie auch...:) Schon fast mein zweites Bett: der Bus nach Santa Cruz

They see me rollin'

Wenn eine Musikbox gegen das Radio anplärrt, eine Fußballmannschaft vor Hitze ihre Trikots auszieht, zwei fahrende Musikanten auf ihren Trompeten für ein paar Pesos tröten und Ginseng einem als Wundermittel gegen jedes Wehwehchen von erhöhtem Cholesterin bis zu Ohrenschmerzen angedreht wird – dann befindet man sich in einem bolivianischen Bus. Charakteristisch auch die obligatorische Viertelstunde Verspätung bei der Abfahrt. Immense Berge überwuchert mit Grün, Täler mit Bächen und verschlafene Dörflein lassen einen stundenlang aus dem Fenster stieren. Wegen des Visums bin ich wieder auf dem Weg in den Irrgarten Santa Cruz (Anmerkung im Nachhinein: auf der Suche nach dem Zentrum werde ich noch eine Stunde tourimäßig mit Schlafsack unter dem Arm herumirren). Beim Buchen habe ich die Frage nach dem Nachnamen mit der nach dem Ziel verwechselt, und so wäre heute fast Carolin Santa Cruz nach Lehmann gefahren. Die drei Tage in Comarapa verliefen ruhig. Im Kindergarten bewegt sich mein Emotio