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Es werden Posts vom September, 2022 angezeigt.

Statt Fußbodenheizung

Wenn der Herbst schon kommt, dann will ich ihn wenigstens ausgekostet haben. Nicht mal angetippt, sondern die Nase voll ins feuchte Laub gesteckt haben. Wenn sie nicht gestorben ist, dann gammelt sie jetzt noch darin.  Während die letzten Sonnenstrahlen des Jahres einfallen, in schrägem Winkel und mit gebrochener Kraft, die Abende schon kühl und die Morgen feucht sind, ist der Sommer klammheimlich abgehauen. Ciao, bis nächstes Jahr, ich bin dann im Süden, hasta pronto. Oder auch nicht. Denn bis die Waden wieder an die Luft dürfen, wird nun ein gutes oder auch nicht gutes halbes Jahr vergehen.  Grund genug, den Kopf im Sand und sich selbst in drei Decken zu stecken und sichs so richtig gut gehen zu lassen. So richtig. Mit allem, was dazu gehört. Warme Wanne. RomKom. Zehnstündige Nachtruhe. Vom Sofa ins Bett und wieder zurück. Nachrichten aus, Leselampe an. Sorgen einmotten, allzu ambitionierte Vorhaben - Masterarbeiten, Zukunftspläne oder die großen Fragen nach Liebe und Lust - ebenfall

Frieden mit dem Feind?

Der Körper war nie das Problem.  Er ist einfach und so, wie er ist, ist er gut. Er reicht. Er muckert manchmal, aber alles in allem ist er ein hervorragendes Ding, und zwar nicht nur ein Instrument, um Zwecke zu erreichen, sondern eine Meisterleistung der Natur. (Danke an dieser Stelle.)  Der Körper ist nicht stur, das ist der Kopf. Der Körper hat keinen Willen, nur Bedürfnisse. Die äußert er mal vorsichtig, mal deutlich. Unverschämt sind sie jedoch nie.  So wie ein Kind schreit, wenn es müde oder hungrig ist, so tut das der Körper - wenn man ihn lässt. Wir verurteilen Kinder doch auch nicht dafür, schlafen, essen oder kuscheln zu wollen. Warum dann uns selbst?  Wenn ich müde bin, sollte ich mich ausruhen, nicht grübeln, warum - "Ich habe doch so viel geschlafen" - und wie ich am besten dagegen ankämpfen kann. Kaffee sollte Genuss bereiten - nicht Sodbrennen. Genau das macht er aber, wenn ich ihn mir eimerweise reinkippe. Wonach ich nicht frisch und wach, sondern meist überre

Schief und löchrig

Ich scheitere. Jeden Tag. Mehrmals. An meinen Ansprüchen und an denen anderer.  Ich verkacke es. Mit vorhersagbarer Regelmäßigkeit. Ohne, dass ich das will.  Trotzdem passiert es und dann bleibt mir nicht mehr, als Verantwortung dafür zu übernehmen. Das Scheitern ist nicht auf einen Bereich beschränkt, ich hau überall mal daneben:  Verschmutze die Küche. Fahre falsch herum die Einbahnstraße herab. Trinke zu viel Kaffee. Bin grantig zu Leuten, die ich mag, weil mir irgendwas quersitzt. Ziehe die falschen Schuhe an und bekomme nasse Füße. Schiebe unangenehme Aufgaben vor mir her, verdränge sie oder mache sie einfach - nie. Komm morgens nicht aus dem Bett und abends nicht früh genug hinein. Stinke. Vergesse historische und politische Ereignisse in dem Moment, in dem ich von ihnen gehört habe. Esse zu viele unreife Äpfel. Hänge zu viel am Handy. Vermeide jedoch Telefonate. Bin zu faul und unkreativ, mir neue Spazierwege zu überlegen. Kaufe das billigste anstatt dem ethisch und ökologisch v