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Kleine Ansprüche

Anpassen, nicht anecken, gefallen. Niemanden vor den Kopf stoßen. Bloß nicht unbequem sein.
So wäre ich gerne - und bin es nicht.
Aber für welchen Preis?
Nichts wagen - am Ende nichts gewinnen.
Nichts Falsches machen- gar nichts machen und in Lethargie verharren?
Nein, so will ich nicht leben.
Was will ich sehen, wenn ich auf mein Leben zurückblicke?
Fleißig abgesessene Acht-Stunden-Tage in einem stickigen Raum vor einem Computer, der 27 mal schlauer ist als ich?
Oder, auch mal geschwänzt zu haben, um das zu machen, was an dem Tag eben wichtiger ist: Die Füße in einen kalten Bach zu hängen oder ein vierstündiges Gespräch auf einer schmutzigen Bordsteinkante zu führen.
Weil es sich so. verdammt. gut anfühlt.

Ich werde nichts Großes, Bedeutendes sein, kein Nietzsche, vielleicht nicht mal jemand, der stolz auf seine Leistungen sein kann. Aber ich hab die Chance - und die hat jeder von uns, immer - mich wohl zu fühlen.
Jetzt gerade.
In diesem Moment.
Jemand zu sein, der ich gern bin.
Nicht jemand, der ich sein sollte.

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Mal wieder was Rührseliges, jetzt, wo die Tage wieder grauer werden, nach einem bombastischen Sommer. Wofür bist Du dankbar? Das ist bei den meisten von uns nicht das, worauf unser Fokus liegt (ein paar Sonnenscheinchen und Frohnaturen ausgenommen, die wahrscheinlich eine sehr gesunde Psyche und Gedankenwelt haben). Umso mehr möchte ich es mir aktiv ins Denken holen. Es gibt immer irgendetwas, das nicht klappt, das unzufrieden macht. Jede:r von uns hat Defizite. Aber die sollten nicht unsere volle Aufmerksamkeit bekommen.  Wofür ich selbst dankbar bin: - ein langer, heißer Sommer voller Sonne - süß-saure, gelb-rote Falläpfel - tiefstehendes Licht am Spätnachmittag - die Ruhe nach einem wuseligen Tag - meine Großeltern noch zu haben - weite Sweatshirts aus dicker Baumwolle - Kontakt zu Freund:innen - wo auch immer sie sind - Kissen - Zimmerpflanzen - Kohlrabi  - Funk & Fernsehen - Abendstunden in meinem Sessel - mein Handy Ich könnte die Liste noch eine Klopapierrolle lang weiterfüh
Wohin sind die Tage, an denen es scheinbar unendliche Mengen an Mate und Zeit gab?  Wohin die Abende, an denen es egal war, wann oder ob wir ins Bett gehen?  Wo sind die spontanen Bäder im Fluss am späten Nachmittag und das Versumpfen in einem packenden Gespräch?  Unbemerkt sind sie gegangen. Ihr Fehlen fällt erst jetzt auf.  Here we go, Erwachsensein.
Wann hat das eigentlich angefangen, dass sich keine:r mehr festlegen will? Alle Optionen, Menschen und Beziehungen ganz offen ? Reicht eine Person nicht oder wollen sie alles haben oder die Möglichkeit (und das damit einhergehende Gefühl), alles haben zu können?  In mein Herz und meinen Kopf passt für eine tiefe Beziehung zueinander (und wieso sollte ich etwas darunter wollen?) maximal eine Person.  Wieso sollte ich eine beliebige Aktivität mit jemand anderem teilen wollen, wenn ich sicher weiß, dass ich sie ganz wunderbar mit dieser einen bestimmten Person teilen kann? Dass wir gut beim Reden, Wandern, Rumalbern oder im Dunklen, Kalten grummelig zusammen nach Hause Stapfen harmonieren?  Ich habe ja, außer wenn ich muss, auch nicht freiwillig mehr als eine Arbeitsstelle, Handynummer, mehr als ein Bett,  oder feiere meinen Geburtstag mehr als einmal. Weil die schönsten Dinge (okay, diese Argumentation greift bei der Arbeitsstelle nicht so ganz) eben nur im Original schön sind. Weswegen