Wer bist du, wenn keiner hinschaut? Trauen wir uns nicht, wir selbst zu sein? Was hält uns davon ab? Die Furcht vor der Verurteilung oder Ablehnung der anderen. Das Bangen, wenn wir uns verletzlich zeigen, verletzt zu werden, und zwar für das, was wir sind - und nicht das, was die angepasste Version unserer selbst vorgibt zu sein. "Ich mag dich nicht" ist schwerer zu verdauen als "Ich mag dein dominantes Verhalten in Gruppen nicht". Oft verstehen wir aber das Erste, wenn eigentlich das Zweite gemeint ist. Jemand mag nicht, wie du kaust? Das ist in Ordnung. Ihr müsst nicht zusammen essen. Oder du bemühst dich, leiser zu kauen (was, zugegeben, nicht so einfach ist). Selten(er, als wir denken) lehnt uns jemand als ganze Person ab. Wenn, tut es besonders weh. Sagt aber eigentlich nichts über uns aus. Nur, dass diese eine Person uns eben nicht mag. Was wahrscheinlich genauso viel mit ihr zu tun hat wie mit uns. Verklickere das aber mal meinem Selbstvertrauen. Da gerad...
Es ist Freitag und mich bedrängt wieder der Freizeitstress. Das Sollte und Könnte. Die Imperative, die mir einreden, es sei nicht genug, einen ruhigen Abend daheim oder in der Natur zu verbringen, sondern ein gelungener Freitagabend sei nur der, der unter Leuten und mit Ereignissen verbracht werde. Unterjoche ich mich also dem Erlebniszwang und zwinge mich, rauszugehen? Eine Veranstaltung zu besuchen oder zumindest im Stadtzentrum zu wandeln? Oder lege ich die Füße hoch, habe die Knabbereien meiner Wahl neben mir stehen und versinke in den Untiefen des Internets? Was ist Routine und was tut mir gut? Was weitet meinen Horizont und was ist bloßer Zwang zur Konformität? Könnte man das nur immer so genau bestimmen... Ist Alleine Sein nichts wert? Während ich mich früher wertlos fühlte, wenn ich am Wochenende keine Verabredung hatte, kann ich mittlerweile meist gut alleine sein. Die Selbstzweifel nagen trotzdem manchmal an mir. Vor allem dann, wenn alle Anderen gerade (vermeintli...