Eine der wichtigsten Kompetenzen in dieser Zeit ist wohl, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden zu können. Ohne Prioritäten verlieren wir uns im Lauf der Dinge. Mich nicht wie ein hypervigilantes Huhn von jedem aufploppenden Kinkerlitzchen aufscheuchen und ablenken zu lassen, muss ich noch üben. Die Nachrichten von heute sind das Archiv von morgen.
Aber was ist wichtig? Arbeiten? Leidenschaften? Am Ball bleiben, medial, politisch, popkulturell? Freund:innen treffen? Trash-TV schauen? Basteln? Reisen?
Schaue ich mich so um, scheinen die Menschen um mich das alles und noch viel mehr unter einen Hut zu bekommen. Dann komme ich angelatscht, zu spät, mit Flecken auf dem Pulli und hab den neuesten heißen Scheiß natürlich nicht mitbekommen. Wie, meine Freunde? Wie macht ihr das? Wie hat man sein Leben im Griff?
Hier mal wieder eine kreuz und quere Ausschüttung meiner Gedanken der letzten Stunden: - Lasst uns einen Moment innehalten und dankbar sein, was Medizin heute alles bewirken kann. Welch eine Macht! Immer, wenn sich mein Körper auf unerwünschte Weise meldet, wird mir bewusst, wie großartig Medikamente und ihre Entdeckung sind: Wie toll ist es, keine Schmerzen mehr zu haben, den Antrieb zu steigern und die grauen Schleifen, die unsere Hirne manchmal unnötigerweise ziehen, umzulenken? Danke an all die Menschen, die sich unermüdlich dem Ergründen von Regelkreisen, Enzymen und Wirkstoffen gewidmet haben. - Manchmal bereitet es mir eine diebische Freude, mittelalte, manchmal - aber nicht immer - grantige deutschen Mittelstandsbürger:innen irgendwie zu provozieren oder zumindest zu entrüsten. Das tue ich, indem ich zum Beispiel meine Strumpfhose in der Öffentlichkeit aus- oder anziehe (schließlich verschätzt man sich im deutschen Frühjahr und Herbst gerne mal um 5-10 Grad in der Temperat...
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