Wenn ihr bis hierhin immer mal wieder
reingelesen habt – vielen Dank! Aber jetzt geht es ans Eingemachte: die Fakten.
Neulich fiel mir auf, dass ihr bisher noch kaum Hintergrundinformationen
bekommen habt, und dieses Informationsloch möchte ich alsbald zubetonieren.
Daher hier erstmal die wichtigsten Fragen und meine individuell
zusammengeschusterten Antworten.
Was ist Bolivien? Kann man das essen?
Nein. Zum Glück nicht, sonst wäre es ja
irgendwann weg.
- Bolivien ist das ehemals ärmste Land
Südamerikas und grenzt an Peru, Chile, Argentinien, Paraguay und Brasilien.
- Seit dem Salpeterkrieg hat das Land seinen
Meereszugang an Chile verloren. Die Trauer und Wut auf die Chilenen sitzt noch
immer tief in der bolivianischen Seele. Es gibt sogar den „Tag des Meeres“, an
dem Trauermärsche in schwarzer Montur stattfinden.
- Bolivien verfügt über große Erdgasvorkommen,
die jedoch immer wieder von ausländischen Unternehmen ausgebeutet wurden.
-
Präsident ist der linksliberale Evo Morales, der sich vor allem für die
Verstaatlichung von Unternehmen und die Rechte der indigenen Bevölkerung
einsetzt.
- Währung ist der Boliviano (Bs), der zum Euro
etwa im Verhältnis 1:7,5 steht.
- Offizielle Hauptstadt ist Sucre,
Regierungssitz La Paz.
- In Bolivien leben etwa 10 Millionen Menschen
auf einer Fläche von ? Offizielle Landessprache ist Spanisch, es existieren
aber einige weitere indigene Sprachen wie Quechua, Aymara und Guarani.
Warum Bolivien?
Seit meinem Chileaustausch 2011 bin ich
fasziniert vom südamerikanischen Kontinent. Die Geographie, die Mentalität und
die Sprache weckten in mir große Neugier. Da ich aber bekanntlich Dinge gern
nach hinten rausschiebe, waren zum Zeitpunkt meiner Bewerbung für den
weltwärts-Freiwilligendienst kaum noch Plätze in anderen Ländern Lateinamerikas
frei. Als sich mit dem BKHW die Chance „Bolivien“ auftat, sagte ich ohne langes
Zögern zu. Wirklich informiert über dieses Land habe ich mich erst danach.
Wie finanzierst du dich?
Das Besondere am weltwärts-Freiwilligendienst
ist, dass dahinter ein entwicklungspolitischer Ansatz steht und er deswegen vom
Bundesministerium für Entwicklungszusammenarbeit bezuschusst wird. Den „Rest“
habe ich durch Abigeld und Jobben beigesteuert. Danke an meine Familie, die mir
dies möglich machte!
Wieso nicht studieren oder arbeiten?
Weil ich das mein ganzes Leben noch machen
kann.
Vermisst du Deutschland?
Menschen, Essen und einige meiner
Möglichkeiten ein bisschen. Ansonsten seh ich diesen Fleck der Ordnung,
Pünktlichkeit und Ernsthaftigkeit ja in einem Jahr wieder.
Gibts da Alkohol?
Nein. Der Bolivianer entspannt bei Apfelschorle und feiert mit Kakao.Quatsch, Singani (Schnaps) ist Nationalgetraenk und auch Bier bekommt man mit ein paar Moneten in derTasche.
Ueber weitere Fragen freue ich mich und beantworte sie mit groesster Entzueckung.
Bis denne Antenne!
P.S.: Die wunderbaren Diphtonge(ae, oe,.ue) habe ich der bolivianischen Tastatur hier imInternetcafe zu verdanken.
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