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Aufstehen, Tee trinken, ins Bett gehen. Manchmal kommt es mir vor, als spiele das Leben ohne mich. Ich versumpfe in den immer gleichen Routinen, die zwar Halt geben, aber eben wenig Spannung. Was ich vermisse, ist das Prickeln: Das Kitzeln, das unvorhergesehene, das Flämmchen, der Funke. Auch gern in Form einer glühenden Kippe. Das ist mein kleiner Ausbruch. Meine kleine Pause von "der Realität" des Erwachsenseins (in das ich mich langsam, wohl oder übel, füge). Feuer einatmen, Rauch ausatmen. Brennen in der Lunge. Einfluten im Kopf. 
Mila, eine süße, aber seeehr lebendige Begleitung


Wer kann und vor allem wer will immer vernünftig sein? Stark, arbeitsam und so vernünftig, dass die Rentenversicherung Prämien schickt? Um ehrlich zu sein: Ich. Manchmal. Wenn ich denke, dass, wenn ich nur genug mache, vor zwölf ins Bett gehe, meine Pflichten erledige und nicht zu viel Geld ausgebe, dass dann alles gut wird. Dass ich mich endlich aufgehoben fühle und eingebettet. Dass ich endlich meinen Platz in der Gesellschaft finde. Durch Vernunft. Haha. Vernunft hat zwar schon zu Nobelpreisen geführt, aber mollig warm einkuscheln kann man sich in sie doch nicht so gut. 

So suche ich weiter - nach Inspiration und Ideen, nach Menschen und Orten, die gut riechen und sich gut anfühlen, und nach meinem Platz. Wie ich ihn erkenne, das weiß ich nicht. Vielleicht findet er mich von selbst. Let's hope. 

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Im Sumpf

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Aus dem letzten Loch pfeift sichs auch irgendwie. Wenn sie dir sagen, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Trotzgefühl her. Doch. Es geht, und wie es geht.  Es wäre gelogen, zu behaupten, dass ich keine Zweifel habe. Die werde ich immer haben. Allein schon deshalb wäre ich nie diejenige gewesen, die zum Mond fliegt. Da könnte viel zu viel schief gehen. Ach, und ist das überhaupt ein erstrebenswertes Ziel, den Mond zu betreten? Dürfen wir das überhaupt? Gibt es nicht Wichtigeres zu tun? What about this, what about that... Der Zweifel als Konstante. I bims, 1 Unsicherheit.  Nichtsdestotrotz und darüber hinweg geht's weiter. Irgendwie geht's immer, und zwischendurch sogar ganz gut. Wer hätte das gedacht? Ich nicht. Trotz und Selbstbehauptungswillen (und Sturheit - nicht stolz drauf) sind mächtige Triebkräfte. Wenn auch nicht immer in die richtige Richtung.  Dabei weiß ich manchmal nicht, ob ich gerade wirklich weiter komme oder einfach weiter mache . Bewegt sich etwas vo...