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Please not

Bei den anderen beginnt heute ein neues Semester, bei mir bestenfalls der 17.10. und und blödstenfalls ein Montag. Ich bin keine richtige Studierende mehr, noch nicht arbeitend, nicht Fisch, nicht Fleisch und irgendwie auch nicht Seitan. Was bin ich dann? Maoam? 
Auf der Suche nach meinem Platz in der Gesellschaft und, wenn ich ehrlich bin, auch meiner Identität tappe ich in eine neue Woche, oder, was es eher trifft, werde reingekippt. Nach freiwilliger Entscheidung fühlt sich das weniger an. Also kippe ich wiederum mir ein, zwei Dosen Koffein rein, denn die Realitätsverleugnung hat spätestens um 11 ein Ende, und tüddele los. Wohin? Keine Ahnung. Ich bin so fest verankert wie eine Plastiktüte im Wind und auch ähnlich stabil. Wohin? Das frage ich mich auch. 


"Was hast du denn so vor nach dem Studium?" - Wenn ich das wüsste. 
"Hast du Träume?" - Ja, ein Leben lang ausschlafen.
"Wo siehst du dich in fünf Jahren?" - Immer noch Kohlrabi im Angebot kaufend, in der One-Third-Life-Crisis, mit weniger elastischer Haut und noch ein paar weniger Illusionen. Aber auch etwas weniger unbestimmt, unbeholfen und unsicher. Oder? Sagt mir nicht, dass Sicherheit zu finden eine Lebensaufgabe ist. 
Ich finds so gerade ganz nett, aber die Gesellschaft und mein Konto wollen, dass ich mehr will. Wovon? Zeit einem sogenannten Arbeitgeber zu spenden? Was gibt der mir denn, außer Lohn und einer Aufgabe von (hoffentlich erst) 10 bis 16 Uhr? Frust? Ich hoffe nicht. 
Sagt mir bitte, dass es anders ist, dass das Berufsleben nicht überfordernd und zugleich tröge ist. Sagt mir, dass jede:r irgendwo sein Plätzchen findet, an dem er etwas Sinnvolles schaffen kann. All die kreativen, aufgeschlossenen, engagierten Menschen brauchen wir als Gesellschaft doch für mehr, als Formulare auszufüllen und zu stempeln. Der Mensch ist nicht Humankapital, sondern in erster Linie Mensch, mit Stärken, die gesehen und wertgeschätzt werden müssen, finde ich. Meine Stärken, tja, die suche ich selbst noch. 
San Frantschüssko,
Caro 

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Freistrampeln

Wenn das Leben zur Ruhe kommt, nicht mehr nur fordert und Aufmerksamkeit verlangt und ständiges Probleme-Lösen, wird Raum frei. Der Kopf wird frei von Nöten, die drücken, zerren, reißen. Der Boden ist geebnet zum Entstehen von Neuem oder Wiederaufleben von Altem; der Blick öffnet sich für das, was um einen herum geschieht. Ich atme durch, erst vorsichtig, misstrauisch, so, als müsste ich erst testen, ob die Luft auch wirklich rein ist. Ob der Stille zu trauen ist oder sie nicht doch jäh durch einen Knall zerrissen wird. Dann hole ich tiefer Luft. Atem fließt ein, Atem strömt aus. Langsam, gleichmäßig, rhythmisch. Befreiung. Wieder Da-Sein statt immer etwas Hinterher Rennen. Die Hände wieder frei haben, um zu Handeln, statt nur zu Reagieren oder stumpf Auszuharren und zu Erdulden. Leben statt Warten. Jetzt. 

Immer mal was Neues

Neu anzufangen erfrischt beim zweiten oder dritten Mal noch fast genauso wie beim ersten. Warum mache ich es dann so selten? Weil es wie ein Sprung in den See ist: Nicht nur erfrischend, sondern auch bezitternd, einschüchternd, Überwindung kostend. Dann doch lieber das gute Alte, Bekannte. In unseren Routinen haben wir uns heimelig eingerichtet, fühlen uns sicher. Hat bisher geklappt, wird es also auch in Zukunft. Was neu ist, ist fremd, will erstmal vorsichtig begutachtet und überprüft werden. Schließlich kann es auch schief gehen, und wo landen wir dann? Offenes Ende.  Der Trugschluss dabei: Ganz oder gar nicht. Ich glaube, mich entscheiden zu müssen, und mit der Wahl des Neuen zwangsläufig das Alte zu verlieren. Unwiederbringlich. Das ist aber seltenst der Fall. Weitaus häufiger können wir erstmal einen Zeh ins kalte Wasser halten und bei maximaler Abstoßung unmittelbar zurück in den Schutz des warmen weichen Handtuchs fliehen.  Trotzdem gibt es natürlich einige Tätigkeiten...
 This week's insights (so far): - Stress and worries are subjective perceptions. What you consider an easy task might be a tough challenge for me. Everyone has their own threshold for when things get too much or too difficult to handle.  - Coffee helps. Almost always. Except from when trying to fall asleep.  - Spending time with friends and family is nice, but when introverts don't get enough alone time, we can't enjoy others' company either. Fill your batteries first. There's no obligation to be sociable all the time. - Shitty days can get better. The next day at the latest.  Maybe not what spring looks like, but a hommage to the grandiosity of beds - Wrapping yourself in the soft coat of sleep can magically remove worries overnight.  - Spring hasn't come yet. So let's enjoy the last days of winter doing what we will be too busy to do during summer: Drinking tea, reading the newspaper, streaming videos and wearing woolen socks.