La Palizada, ein Oertchen etwa eine halbe Stunde entfernt von Comarapa. In einer Kneipe, in der einige Menschen sitzen und essen, gibt es ein Plumpsklo mit Duschvorhang anstelle einer Tuer.
Etwa 180 Kilometer weiter, Santa Cruz, Mall "Ventura". Sandfarbener, glaenzender Fliesenboden, schneeweisse Toiletten, die sich nach Erledigen des Geschaefts automtisch selbst reinigen. Dass diese beiden Kloschuesseln in ein und demselben Land liegen, faellt mir manchmal schwer zu begreifen. Das Klientel der Ventura Mall ist durchschnittlich 20-35 Jahre alt, makellos gestylt und verfuegt ueber einen gutgefuellten Geldbeutel. Auch durch die Hautfarbe, die hier ueberdurchschnittlich hell ist, hebt es sich vom Rest der Bevoelkerung von Santa Cruz ab. Chulitas mit Roecken und langen, schwarzen Zoepfen habe ich hier noch nicht gesehen. Was wir in dieser Luxusoase treiben? Das oben erwaehnte Klo besuchen. Urspruenglich wollten wir nur auf ein Eis hinspazieren, bis uns beide (Chrissi und mich) ploetzlich ein sehr dringliches Beduerfnis ereilte. Der Tuersteher wollte uns zuerst aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit (23 Uhr) nicht mehr reinlassen. Chrissi machte ihm jedoch schnell klar, dass das ziemlich bloed fuer ihn enden koennte, da wir unsere Notdurft sonst leider vor seiner Tuer verrichten muessten. Wir stuerzten also durch den ganzen Einkaufstempel ins dritte Stockwerk und ich, schwitzend und leidend, glaubte schon nicht mehr an eine geoeffnete Toilette, als wir endlich den rettenden Topf erreichten. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage dankte ich Gott. Unser Eis bekamen wir zwar nicht mehr, jedoch einen voellig ueberteuerten Kaffee von Starbucks.
Am Montag dann Ausweisbehörde, die zweite.
Chrissi und ich verpennten gleich mal eine Stunde (vielleeeeicht war das nicht
ganz unabsichtlich ;) ) und waren trotzdem nicht die Letzten. Nach einer Stunde
Warten wurde ein Großteil von uns wieder rausgeschickt, „weil wir uns
vorgedrängelt haben“. Aha. Also noch mal eine halbe Stunde warten,
registrieren, drei Stunden warten, 63 Unterschriften, ein Foto – und das war’s.
Bolivianische Behörden. So düste (oder eher knatterte) ich am Nachmittag wieder
zurück nach Wind Village.
Etwa 180 Kilometer weiter, Santa Cruz, Mall "Ventura". Sandfarbener, glaenzender Fliesenboden, schneeweisse Toiletten, die sich nach Erledigen des Geschaefts automtisch selbst reinigen. Dass diese beiden Kloschuesseln in ein und demselben Land liegen, faellt mir manchmal schwer zu begreifen. Das Klientel der Ventura Mall ist durchschnittlich 20-35 Jahre alt, makellos gestylt und verfuegt ueber einen gutgefuellten Geldbeutel. Auch durch die Hautfarbe, die hier ueberdurchschnittlich hell ist, hebt es sich vom Rest der Bevoelkerung von Santa Cruz ab. Chulitas mit Roecken und langen, schwarzen Zoepfen habe ich hier noch nicht gesehen. Was wir in dieser Luxusoase treiben? Das oben erwaehnte Klo besuchen. Urspruenglich wollten wir nur auf ein Eis hinspazieren, bis uns beide (Chrissi und mich) ploetzlich ein sehr dringliches Beduerfnis ereilte. Der Tuersteher wollte uns zuerst aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit (23 Uhr) nicht mehr reinlassen. Chrissi machte ihm jedoch schnell klar, dass das ziemlich bloed fuer ihn enden koennte, da wir unsere Notdurft sonst leider vor seiner Tuer verrichten muessten. Wir stuerzten also durch den ganzen Einkaufstempel ins dritte Stockwerk und ich, schwitzend und leidend, glaubte schon nicht mehr an eine geoeffnete Toilette, als wir endlich den rettenden Topf erreichten. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage dankte ich Gott. Unser Eis bekamen wir zwar nicht mehr, jedoch einen voellig ueberteuerten Kaffee von Starbucks.
Für Sonntag hatten ein paar Mädels einen
Überraschungsausflug für Chrissi (nachträgliches Geburtstagsgeschenk)
vorbereitet. Leider gab es bezüglich des Treffpunkts ein kleines
Missverständnis, weswegen Chrissi und ich erstmal durch die ganze Stadt kurvten,
um dann mit lockeren zwei Stunden Verspätung bei den anderen vier anzukommen..
Chrissi bekam eine Strickjacke um die Rübe gebunden, um ihr das Ziel unseres
Ausflugs zu verheimlichen, und dann waren wir auch schon da: im botanischen
Garten, etwa eine halbe Stunde von Santa Cruz City entfernt. Zu dem Zeitpunkt
hatte ic,h vor Hitze mein T-Shirt schon in einen schweißgetränkten Lappen
verwandelt.
Wir picknickten auf einer Wiese ganz klassisch mit Brezeln,
Nudelsalat und Apfelkuchen- alles von den Mädels mühevoll am Vortag zubereitet.
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, wir wären sehr aktiv oder gar
sportlich gewesen an diesem Tag. Nach stundenlangem Ess-Rumlieg-Uno-Spielen
rafften wir uns auf und marschierten über Trampelpfade mit Schlammlöchern,
Lianen und – einer Vogelspinne. Ich war nicht die einzige, die einen
Tarzan-haften Schrei losließ beim Anblick dieses behaarten Monstrums. Das
Heimkommen stellte doch noch eine
Herausforderung dar, da uns trotz unser mitunter tänzerischen
Tramp-Gestikluationen kein Vehikel mitnehmen wollte. Irgendwann hielt hundert
Meter entfernt von uns eine Micro und wir setzten zum Spurt an. So kamen wir
alle leicht gerötet und zufrieden zuhause an.
Am Montag dann Ausweisbehörde, die zweite.
Chrissi und ich verpennten gleich mal eine Stunde (vielleeeeicht war das nicht
ganz unabsichtlich ;) ) und waren trotzdem nicht die Letzten. Nach einer Stunde
Warten wurde ein Großteil von uns wieder rausgeschickt, „weil wir uns
vorgedrängelt haben“. Aha. Also noch mal eine halbe Stunde warten,
registrieren, drei Stunden warten, 63 Unterschriften, ein Foto – und das war’s.
Bolivianische Behörden. So düste (oder eher knatterte) ich am Nachmittag wieder
zurück nach Wind Village.
Am nächsten Tag im Altenheim spürte ich ein
ständiges Kribbeln und eine Gänsehaut. Als ich in der Mittagspause meine
Temperatur maß – 39,3 ° C - , merkte ich, dass hier irgendetwas nicht stimmte.
Also auf zum Krankenhaus, eine halbe Stunde mit lauter schwangeren Müttern
Schlange stehen, in die Notaufnahme. Diagnose: Dehydrierung mit Vitaminmangel.
Prompt wurde ich mit Infusion ins Bett verfrachtet und vegetierte dort bis
sieben Uhr abends vor mich hin. Die Ärzte und Schwestern waren zum Glück sehr
nett. Wieder ganz gut auf meinen zwei Beinchen, ging ich nach Hause. Relativ
flott trat das Fieber mitsamt Schwindel und Bauchschmerzen seine Rückkehr an.
Bis zum nächsten Mittag konnte ich kaum das Bett verlassen. Vermutlich lag das
an Flüssigkeitsmangel und schlechtem Essen am Montag. Aber ich liiiiebe nun mal
die Früchte hier! So viel wie die letzten zwei Tage habe ich wohl nicht mehr
geschlafen, seit ich ein Baby war. Vielleicht wollte ich es den Faultieren im
Botanischen Garten gleichtun.
Ich hoffe, euch allen rund um die Welt geht es
gut und die deutschen Leser versinken noch nicht im Schnee (ich bin ganz schön
neidisch, auch wenn ihr vielleicht jetzt Lust auf bolivianische Hitze hättet).
Ein Gruß geht an all die Mütter, Väter und Tanten von anderen
weltwärts-Freiwilligen, die meinen Blog lesen. Vielen Dank euch und allen meinen
Lesern! Ihr haltet dieses Gekritzele hier am Laufen!
Chrissi bekam eine Strickjacke um die Rübe gebunden, um ihr das Ziel unseres
Ausflugs zu verheimlichen, und dann waren wir auch schon da: im botanischen
Garten, etwa eine halbe Stunde von Santa Cruz City entfernt. Zu dem Zeitpunkt
hatte ich vor Hitze mein T-Shirt schon in einen schweißgetränkten Lappen
verwandelt. Wir picknickten auf einer Wiese ganz klassisch mit Brezeln,
Nudelsalat und Apfelkuchen- alles von den Mädels mühevoll am Vortag zubereitet.
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, wir wären sehr aktiv oder gar
sportlich gewesen an diesem Tag. Nach stundenlangem Ess-Rumlieg-Uno-Spielen
rafften wir uns auf und marschierten über Trampelpfade mit Schlammlöchern,
Lianen und – einer Vogelspinne. Ich war nicht die einzige, die einen
Tarzan-haften Schrei losließ beim Anblick dieses behaarten Monstrums. Das
Heimkommen stellte doch noch eine
Herausforderung dar, da uns trotz unser mitunter tänzerischen
Tramp-Gestikluationen kein Vehikel mitnehmen wollte. Irgendwann hielt hundert
Meter entfernt von uns eine Micro und wir setzten zum Spurt an. So kamen wir
alle leicht gerötet und zufrieden zuhause an.
Am nächsten Tag im Altenheim spürte ich ein
ständiges Kribbeln und eine Gänsehaut. Als ich in der Mittagspause meine
Temperatur maß – 39,3 ° C - , merkte ich, dass hier irgendetwas nicht stimmte.
Also auf zum Krankenhaus, eine halbe Stunde mit lauter schwangeren Müttern
Schlange stehen, in die Notaufnahme. Diagnose: Dehydrierung mit Vitaminmangel.
Prompt wurde ich mit Infusion ins Bett verfrachtet und vegetierte dort bis
sieben Uhr abends vor mich hin. Die Ärzte und Schwestern waren zum Glück sehr
nett. Wieder ganz gut auf meinen zwei Beinchen, ging ich nach Hause. Relativ
flott trat das Fieber mitsamt Schwindel und Bauchschmerzen seine Rückkehr an.
Bis zum nächsten Mittag konnte ich kaum das Bett verlassen. Vermutlich lag das
an Flüssigkeitsmangel und schlechtem Essen am Montag. Aber ich liiiiebe nun mal
die Früchte hier! So viel wie die letzten zwei Tage habe ich wohl nicht mehr
geschlafen, seit ich ein Baby war. Vielleicht wollte ich es den Faultieren im
Botanischen Garten gleichtun.
Kleines Update: Unreines Wasser und ueberreife Fruechte sind zwar wahrscheinlich korrekt, aber haben offenbar noch einen netten kleinen Mitbewohner fuer meinen Darm mitgebracht. Desweiteren bescherten sie mir Bauchtyphus. Ahoi Medikamente!
Ich hoffe, euch allen rund um die Welt geht es
gut und die deutschen Leser versinken noch nicht im Schnee (ich bin ganz schön
neidisch, auch wenn ihr vielleicht jetzt Lust auf bolivianische Hitze hättet).
Ein Gruß geht an all die Mütter, Väter und Tanten von anderen
weltwärts-Freiwilligen, die meinen Blog lesen. Vielen Dank euch und allen meinen
Lesern! Ihr haltet dieses Gekritzele hier am Laufen!
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