Ratet mal, wer seine grosses Comeback feiert. Nein, weder Oliver Kahn noch Tokio Hotel, sondern meine herzallerliebsten Lieblingstiere, die Laeuse. Vielleicht sollte ich mal konsequent das Waschen meines Haupthaares unterlassen, damit sich die Viecher vor meinen Fettstraehnen in etwa so ekeln wie ich mich vor ihnen. Stattdessen hab ich mir wieder giftgruenes Laeuse-Shampoo auf die Ruebe gehauen, um den Stoerlingen - zumindest fuer die naechsten paar Wochen - den Garaus zu machen.
Da wir hier immer noch identitaetslos umherwandeln, trommelte Toti uns am Freitagmorgen um sechs (!) zusammen, um unsere Ausweispapiere (carnets) zu beantragen, Schwang ich mich am Donnerstagabend um halb elf also zum Busbuero, um mein vorreserviertes Ticket zu bezahlen, erwartet mich eine nette naechtliche Ueberraschung: Der Bus war ausgebucht, da ich mit der Bezahlung zu spaet dran war. "Toti wird an die Decke gehen, wenn ich es nicht bis morgen nach Santa Cruz schaffe", schoss es mir durch den Kopf. Zu meiner groessten Erleichterung waren in der flota der anderen Buslinie noch zwei Plaetze frei. Letzte Reihe aussen. Das bedeutet, eingequetscht und bei jedem Kieselsteinchen in die Luft katapultiert zu werden. War mir in dem Moment schnurzpiep, ich sandte ein Dankgebet zu einem nur eventuell vorhandenen Gott und stieg ein. Naechste Ueberraschung dann um fuenf Uhr morgens in Santa Cruz: Statt unertraeglicher Hitze bot dieses launische Fleckchen boeigen Wind und eine Menge Wasser, dass vom dunkelgrauen Himmel herabstuerzte. Weil hier bei Regen immer die komplette Stadt in Schockstarre verfaellt und kaum Micros fahren, wurde unser Treffen auf etwas humanere acht Uhr verlegt. Nach dreistuendigem Schlangestehen vor der Ausweisbehoerde - Chrissi und Pauline vertrieben sich die Zeit auf dem Boden sitzend mit Filmschauen- teilte man uns freundlich mit, dass nun die Wartemarken ausgegangen seien. Jippie-jei-jou. Frierend zuckelten wir also wieder ab. Dadurch blieb jedoch genuegend Zeit fuer Maja, um mir meine von Wind und Sonne voellig zerstoerten Haare abzusaebeln. Munter schnibbelte sie drauf los, waehrend ich meine mehrmonatigen Wachstumsbemuehungen an mir herabfallen sah. Mit dem Ergebnis waren alle Beteiligten dann aber aeusserst zufrieden. Am Abend erlebten wir auf einer Studentenfeier wieder das, was ich als umgekehrten Rassismus bezeichnen wuerde: Die Tatsache, dass mit heller Haut und westlichem Aussehen fast automatisch positive Eigenschaften konnotiert werden. Man wird angestarrt, -getanzt und muss den Anspruch eines omnipotenten Europaers erfuellen. Da hier ab drei Uhr nachts offiziell Nachtruhe ist, zogen wir in eine boliche (Bar mit Tanz und evtl. Karaoke) weiter, die sich hinter einem Garagentor verbarg. Ich trank noch fast ein Bier mit Zigarettenstummel, bevor wir in den Morgenstunden nach Hause gingen.
Da wir hier immer noch identitaetslos umherwandeln, trommelte Toti uns am Freitagmorgen um sechs (!) zusammen, um unsere Ausweispapiere (carnets) zu beantragen, Schwang ich mich am Donnerstagabend um halb elf also zum Busbuero, um mein vorreserviertes Ticket zu bezahlen, erwartet mich eine nette naechtliche Ueberraschung: Der Bus war ausgebucht, da ich mit der Bezahlung zu spaet dran war. "Toti wird an die Decke gehen, wenn ich es nicht bis morgen nach Santa Cruz schaffe", schoss es mir durch den Kopf. Zu meiner groessten Erleichterung waren in der flota der anderen Buslinie noch zwei Plaetze frei. Letzte Reihe aussen. Das bedeutet, eingequetscht und bei jedem Kieselsteinchen in die Luft katapultiert zu werden. War mir in dem Moment schnurzpiep, ich sandte ein Dankgebet zu einem nur eventuell vorhandenen Gott und stieg ein. Naechste Ueberraschung dann um fuenf Uhr morgens in Santa Cruz: Statt unertraeglicher Hitze bot dieses launische Fleckchen boeigen Wind und eine Menge Wasser, dass vom dunkelgrauen Himmel herabstuerzte. Weil hier bei Regen immer die komplette Stadt in Schockstarre verfaellt und kaum Micros fahren, wurde unser Treffen auf etwas humanere acht Uhr verlegt. Nach dreistuendigem Schlangestehen vor der Ausweisbehoerde - Chrissi und Pauline vertrieben sich die Zeit auf dem Boden sitzend mit Filmschauen- teilte man uns freundlich mit, dass nun die Wartemarken ausgegangen seien. Jippie-jei-jou. Frierend zuckelten wir also wieder ab. Dadurch blieb jedoch genuegend Zeit fuer Maja, um mir meine von Wind und Sonne voellig zerstoerten Haare abzusaebeln. Munter schnibbelte sie drauf los, waehrend ich meine mehrmonatigen Wachstumsbemuehungen an mir herabfallen sah. Mit dem Ergebnis waren alle Beteiligten dann aber aeusserst zufrieden. Am Abend erlebten wir auf einer Studentenfeier wieder das, was ich als umgekehrten Rassismus bezeichnen wuerde: Die Tatsache, dass mit heller Haut und westlichem Aussehen fast automatisch positive Eigenschaften konnotiert werden. Man wird angestarrt, -getanzt und muss den Anspruch eines omnipotenten Europaers erfuellen. Da hier ab drei Uhr nachts offiziell Nachtruhe ist, zogen wir in eine boliche (Bar mit Tanz und evtl. Karaoke) weiter, die sich hinter einem Garagentor verbarg. Ich trank noch fast ein Bier mit Zigarettenstummel, bevor wir in den Morgenstunden nach Hause gingen.
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