graue Anzüge, Gummistiefel und Helme verpasst und schlichen durch die höhlenartigen Gänge des „cerro rico“ (reicher Berg). An manchen Stellen war es recht kühl, an anderen angenehm warm. Wir stiegen sicher nicht fallsichere Leitern hinab, um den Minenarbeitern (cumpas) bei der harten Arbeit zuzusehen. Unser Führer stellte ihnen Fragen und ermunterte uns, die mitgebrachten Geschenke zu überreichen. Hierbei handelte es sich weniger um Schokolade und Blumen als um Softdrinks und Coca. Hiermit halten sich die Männer die vielen Stunden unter Tage wach und leistungsfähig. Durch die Dynamit-Sprengungen, herabfallendes Gestein oder übersehene Löcher im Boden sterben jährlich um die zwanzig Arbeiter. Der Lohn ist abhängig von den Rohstoffpreisen des Weltmarkts.
Um reichlichen Ertrag wird der tío (Onkel) in Form einer Steinfigur gebeten und mit Coca, Alkohol und Zigaretten versöhnlich gestimmt. Der Gute sitzt in einer Ecke der Mine, die ich vor lauter Gänge nicht mal finden würde. Hin und wieder mussten wir einem Transportwagen voller Gestein ausweichen, der von zwei Männern (oder dem Alter nach eher Jungs) nach draußen geschoben wird. Isi und ich brachten dieses Schwergewicht keinen Zentimeter weit. Nach zwei Stunden in der Mine waren wir doch sehr froh über Tageslicht.
Den Nachmittag verbrachten wir mit Schlenderei
und Schlemmerei durch die bunten Häuser und vielen Kirchen der Innenstadt. Isi
kam leider an keinem Souvenirshop vorbei, ohne immer die selben
Lama-Strickpullis zu begutachten. Wir bekamen zum Glück flott einen Bus nach
Uyuni.
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