Irgendwann wurde das Durchschnittsalter der
Club-Besucher zu hoch und unsere Augenlider schwer. Tja, die Feierei will
gelernt und geübt werden. Aus Mangel an entsprechenden Lokalitäten an den Tagen
davor war nicht viel mit Trunk und Tanz gewesen. Achtung, Hier baue ich
unauffällig eine Überleitung der eher auffälligen Art zu unserem Trip um Uyuni
ein. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis in Uyunis Salzwüste
eine Diskothek aufmacht, wenn man die Ströme an Touristen betrachtet.
Durch besagte Wüste bretterten wir am ersten Tag unserer dreitätigen Jeepfahrt durch die schönsten Landschaften des bolivianischen Westens. Los ging’s in Uyuni, dem Touristennest schechthin, wo man ganz europäisch Ravioli (!) mampfen und nebenbei Dubstep (!!) hören kann. In der Reiseagentur, die den Trip organisierte, lernten wir unsere Mitfahrer, ein holländisches und ein brasilianisches Pärchen kennen und einigten uns auf Englisch als Kommunikationsmittel. Was dem bolivianischen Fahrer und wohl etwa so leicht oder eher schwer fiel wie mir, die jegliches angelsächsisches Vokabular aus ihrer Birne verbannt hat, um Platz für Spanisch zu schaffen. An der ersten Station der Fahrt machten wir schnell die ersten Deutschen aus: „Mach mal hier ein Foto von mir. Nicht so, Klaus!“ und Deuter-Rucksäcke ließen keinen Zweifel zu.
Von graubraunem Erdboden rollten wir wenig später in ein weißes Glitzermeer ein: Der Salar de Uyuni, ein ausgetrocknetes Meer und die größte Salzwüste der Welt. Wie Schneekristalle mutete das feuchte Salz an. Die schier endlose Sicht wurde nur unterbrochen von ein paar Hügeln am meilenweit entfernten Horizont. Das kräftige Blau des Himmels im Kontrast zum waschpulverweißen Boden, die Stille und, ja, das Ausfallen des mobilen Internets vermittelten den Eindruck, auf einem anderen Planeten zu sein. Kam ein Jeep nach dem anderen angefahren und spuckte seine fotohungrige Fracht aus, bröckelte dieser Eindruck aber leicht.
Unser eher schweigsamer Fahrer Rodrigo entpuppte sich als Profi in Sachen Fotoideen und optische Täuschungen. Musikalisch bot er uns in den drei Tagen ein breites Spektrum von Coldplay über Rock, Metal und 90er-Stampf bis zu Rihanna.
Die letzte Station der ersten Tagesetappe bildete die Kakteeninsel, ein mitten in der Ebene aufragender Erdbrocken, übersät mit saitenwurstförmigen Kakteen. Nach einem Bierchen mit Lama, welches einen Beutel mit der Aufschrift „Money“ trug (der Kapitalismus hat auch das letzte Fleckchen Natur erobert), betraten wir unsere Ruhestätte für die Nacht. Das Salz verfolgte uns: Wände und Boden unserer Gemächer bestanden aus dem Gewürz. Machte meine barfüßigen nächtlichen Klogänge etwas schmerzhaft.
Am nächsten Morgen stapften wir durch eine Steinwüste, bewunderten blaue, rote und –quasi- grüne Lagunen (bei letzterer spielte das Wetter nicht mit, sie erfreute mit einem zarten Schlammbraun) und aßen neben staksenden Flamingos zu Mittag. Mitten in der Natur ohne Zugang zu frischen Lebensmitteln ist es plötzlich auch in Bolivien möglich, lecker vegetarisch zu essen.
Durch besagte Wüste bretterten wir am ersten Tag unserer dreitätigen Jeepfahrt durch die schönsten Landschaften des bolivianischen Westens. Los ging’s in Uyuni, dem Touristennest schechthin, wo man ganz europäisch Ravioli (!) mampfen und nebenbei Dubstep (!!) hören kann. In der Reiseagentur, die den Trip organisierte, lernten wir unsere Mitfahrer, ein holländisches und ein brasilianisches Pärchen kennen und einigten uns auf Englisch als Kommunikationsmittel. Was dem bolivianischen Fahrer und wohl etwa so leicht oder eher schwer fiel wie mir, die jegliches angelsächsisches Vokabular aus ihrer Birne verbannt hat, um Platz für Spanisch zu schaffen. An der ersten Station der Fahrt machten wir schnell die ersten Deutschen aus: „Mach mal hier ein Foto von mir. Nicht so, Klaus!“ und Deuter-Rucksäcke ließen keinen Zweifel zu.
Von graubraunem Erdboden rollten wir wenig später in ein weißes Glitzermeer ein: Der Salar de Uyuni, ein ausgetrocknetes Meer und die größte Salzwüste der Welt. Wie Schneekristalle mutete das feuchte Salz an. Die schier endlose Sicht wurde nur unterbrochen von ein paar Hügeln am meilenweit entfernten Horizont. Das kräftige Blau des Himmels im Kontrast zum waschpulverweißen Boden, die Stille und, ja, das Ausfallen des mobilen Internets vermittelten den Eindruck, auf einem anderen Planeten zu sein. Kam ein Jeep nach dem anderen angefahren und spuckte seine fotohungrige Fracht aus, bröckelte dieser Eindruck aber leicht.
Unser eher schweigsamer Fahrer Rodrigo entpuppte sich als Profi in Sachen Fotoideen und optische Täuschungen. Musikalisch bot er uns in den drei Tagen ein breites Spektrum von Coldplay über Rock, Metal und 90er-Stampf bis zu Rihanna.
ja, es gibt im Salar auch Dinosaurier :) |
Die letzte Station der ersten Tagesetappe bildete die Kakteeninsel, ein mitten in der Ebene aufragender Erdbrocken, übersät mit saitenwurstförmigen Kakteen. Nach einem Bierchen mit Lama, welches einen Beutel mit der Aufschrift „Money“ trug (der Kapitalismus hat auch das letzte Fleckchen Natur erobert), betraten wir unsere Ruhestätte für die Nacht. Das Salz verfolgte uns: Wände und Boden unserer Gemächer bestanden aus dem Gewürz. Machte meine barfüßigen nächtlichen Klogänge etwas schmerzhaft.
Am nächsten Morgen stapften wir durch eine Steinwüste, bewunderten blaue, rote und –quasi- grüne Lagunen (bei letzterer spielte das Wetter nicht mit, sie erfreute mit einem zarten Schlammbraun) und aßen neben staksenden Flamingos zu Mittag. Mitten in der Natur ohne Zugang zu frischen Lebensmitteln ist es plötzlich auch in Bolivien möglich, lecker vegetarisch zu essen.
Die folgende Nacht sollte nicht nur recht
dunkel- kein Strom mehr nach neun Uhr-, sondern auch ziemlich kurz werden: Halb
fünf klingelten die Wecker in unserem Sechs-Betten-Schlafsaal. Nach einer
amüsanten Runde Uno mit einer Gruppe Israelis, bei der unsere Brasilianerin
Stuttgart glatt mit Hogwarts verwechselte, legten wir uns schon halb zehn ins
Bett und waren dennoch am nächsten Morgen (oder sollte ich Nacht sagen?) nur
halb lebendig, von guter Laune wollen wir gar nicht anfangen. Inmitten
blubbernden, pupsenden Schwefels fror ich mir kurz vorm Sonnenaufgang fast
meine Extremitäten ab.
Rettung kam- nicht in Form eines gehaargelten Doktors a la Grey’s Anatomy, sondern als großer Kochtopf. Mit Scharen anderer Touris aalten wir uns in heißen Quellen und fühlten uns wie ummantelt von Wonne. Auf dem Weg zur chilenischen Grenze, wo wir zwei Drittel der Reisegruppe ablieferten, trafen wir Wüstenfüchse und -karnickel. Selten war ich so erstaunt vom Anblick von – Gras. Wir aßen in einem Dorf mit Bächlein mitten in der Wüste zu Mittag, bevor wir nach ein paar Stunden Fahrt wieder nach Uyuni zurückkehrten. Zivilisation! Toiletten! Frisches Obst! Wenn auch unser Fahrer nicht mehr als genau das war, war es ein einmaliges Erlebnis gewesen- so viele verschiedene Landschaften, surreale Wüsten, bunte Lagunen und nicht zuletzt deliziöse Verpflegung.
Rettung kam- nicht in Form eines gehaargelten Doktors a la Grey’s Anatomy, sondern als großer Kochtopf. Mit Scharen anderer Touris aalten wir uns in heißen Quellen und fühlten uns wie ummantelt von Wonne. Auf dem Weg zur chilenischen Grenze, wo wir zwei Drittel der Reisegruppe ablieferten, trafen wir Wüstenfüchse und -karnickel. Selten war ich so erstaunt vom Anblick von – Gras. Wir aßen in einem Dorf mit Bächlein mitten in der Wüste zu Mittag, bevor wir nach ein paar Stunden Fahrt wieder nach Uyuni zurückkehrten. Zivilisation! Toiletten! Frisches Obst! Wenn auch unser Fahrer nicht mehr als genau das war, war es ein einmaliges Erlebnis gewesen- so viele verschiedene Landschaften, surreale Wüsten, bunte Lagunen und nicht zuletzt deliziöse Verpflegung.
Vikunas - nicht zu verwechseln mit Alpakas |
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