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Comarapa- THE place to be!



Wollt ihr Spaß und Action? Fußball, Volleyball, Tanzen oder Laufen – in all diesem könnt ihr euch üben! Im Gottesdienst findet ihr die Möglichkeit zum Gespräch mit Gott und zum Trällern des ein oder anderen Liedchens. Der Markt wartet mit knackigem Obst und Gemüse oder heimischen Spezialitäten auf euch! Das reicht noch nicht? Dann macht einen Abstecher zu unserem Companero Jesus, der hoch über unserem Örtchen erhaben seine Gipsarme ausbreitet. All das bekommt ihr in Comarapa- und NUR hier!
Stadion von Comarapa- fuer ein Laeufchen immer gut
Spaß beiseite, die letzten Wochen passiert hier tatsächlich mehr als in meinem einsamen ersten Monat. Gestern versuchte ich mich im Futsal (Fußball auf Asphaltboden) und stellte wieder einmal mehr fest, dass ich nicht für Mannschaftssportarten gemacht bin. Außerdem schaltet mein Kopf irgendwie ab, wenn ich mich bewegen soll, und so stehe ich dann völlig verloren mitten auf dem Spielfeld herum und suche den Ball. Wiebke, der Fußballprofi, musste allein die Ehre der leider etwas unfähigen deutschen Mannschaft verteidigen.
Auch das Samstagabendprogramm glänzt hier durch Vielfalt: Erst der Besuch des Gottesdienstes, anschließend ein Bummel durch die Geschäfte (Fußballschuhe gefällig?) und schließlich gemütliches Pizzaessen im Haus der Maristenbrüder. Wer beim Wort Gottesdienst irritiert die Stirn runzelte: Auch ich wundere mich über mich selbst, aber betrete hier wirklich regelmäßig einen Gottestempel. Der Aufbau einer Messe ähnelt dem deutschen sehr; die Predigt ist jedoch authentischer, der Pfarrer spricht freier, und Mitglieder der Gemeinde spielen an Gitarre, Keyboard und Trommel kurze Liedsequenzen zum Mitsingen ein. In der gestrigen Messe sprach der Pfarrer vom Gotteskult in Deutschland, von dem ihm „Bruder Anton“ und „der Bruder, mit dem wir zusammenwohnen“ (gemeint war Stefan, ein anderer deutscher Freiwilliger, der im Haus des Pfarrers lebt) erzählt hatten. Jedoch war wohl ein kleiner Kommunikatiosfehler aufgetreten. Es mag zwar sein, dass der Kirchenbesuch nicht die populärste Beschäftigung unter deutschen Jugendlichen ist, aber dass alle Christen zum Islam konvertieren und Kirchen zerstören – das wäre mir neu. Habe ich etwas nicht mitbekommen? Ist die Situation in Deutschland so eskaliert? Sagt ihr es mir…
Gestern zur nächtlichen Stunde entdeckte etwas, das nicht gerade zu friedlichem Einschlafen beitrug: Uneingeladenen Besuch auf meinem Kopf. Nach massenhaft Mückenstichen, Sonnenbrand und Verdauungsproblemen habe ich es nun mit Kopfläusen zu tun. Herzlich Willkommen, meine kleinen Freunde! Heute rückte ich den Störlingen mit der Chemiekeule zu Leibe. Lasst uns hoffen, dass sie ihr Unwesen nun nur noch im Abfluss treiben!
Weiterhin geht der Aufruf an den aktiven Leser, mir Informationen und Nachrichten zu egal welchem Thema zukommen zu lassen, um meine unendliche Neugier zu stillen und ein Stück Heimat in die bolivianischen Ferne zu schicken. Als Dank wäre auch ein Mitbringsel am Ende des Jahres drin. Oder ist das schon Bestechung? ;)


Sonntagsmarkt - hier gibt es alles, vor allem Menschen ;)

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Freistrampeln

Wenn das Leben zur Ruhe kommt, nicht mehr nur fordert und Aufmerksamkeit verlangt und ständiges Probleme-Lösen, wird Raum frei. Der Kopf wird frei von Nöten, die drücken, zerren, reißen. Der Boden ist geebnet zum Entstehen von Neuem oder Wiederaufleben von Altem; der Blick öffnet sich für das, was um einen herum geschieht. Ich atme durch, erst vorsichtig, misstrauisch, so, als müsste ich erst testen, ob die Luft auch wirklich rein ist. Ob der Stille zu trauen ist oder sie nicht doch jäh durch einen Knall zerrissen wird. Dann hole ich tiefer Luft. Atem fließt ein, Atem strömt aus. Langsam, gleichmäßig, rhythmisch. Befreiung. Wieder Da-Sein statt immer etwas Hinterher Rennen. Die Hände wieder frei haben, um zu Handeln, statt nur zu Reagieren oder stumpf Auszuharren und zu Erdulden. Leben statt Warten. Jetzt. 

Immer mal was Neues

Neu anzufangen erfrischt beim zweiten oder dritten Mal noch fast genauso wie beim ersten. Warum mache ich es dann so selten? Weil es wie ein Sprung in den See ist: Nicht nur erfrischend, sondern auch bezitternd, einschüchternd, Überwindung kostend. Dann doch lieber das gute Alte, Bekannte. In unseren Routinen haben wir uns heimelig eingerichtet, fühlen uns sicher. Hat bisher geklappt, wird es also auch in Zukunft. Was neu ist, ist fremd, will erstmal vorsichtig begutachtet und überprüft werden. Schließlich kann es auch schief gehen, und wo landen wir dann? Offenes Ende.  Der Trugschluss dabei: Ganz oder gar nicht. Ich glaube, mich entscheiden zu müssen, und mit der Wahl des Neuen zwangsläufig das Alte zu verlieren. Unwiederbringlich. Das ist aber seltenst der Fall. Weitaus häufiger können wir erstmal einen Zeh ins kalte Wasser halten und bei maximaler Abstoßung unmittelbar zurück in den Schutz des warmen weichen Handtuchs fliehen.  Trotzdem gibt es natürlich einige Tätigkeiten...
 This week's insights (so far): - Stress and worries are subjective perceptions. What you consider an easy task might be a tough challenge for me. Everyone has their own threshold for when things get too much or too difficult to handle.  - Coffee helps. Almost always. Except from when trying to fall asleep.  - Spending time with friends and family is nice, but when introverts don't get enough alone time, we can't enjoy others' company either. Fill your batteries first. There's no obligation to be sociable all the time. - Shitty days can get better. The next day at the latest.  Maybe not what spring looks like, but a hommage to the grandiosity of beds - Wrapping yourself in the soft coat of sleep can magically remove worries overnight.  - Spring hasn't come yet. So let's enjoy the last days of winter doing what we will be too busy to do during summer: Drinking tea, reading the newspaper, streaming videos and wearing woolen socks.