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Mal bin ich ein Pfeil zische aufs Spiel weiß, was ich will in diesem Spiel. Mal verwechsle ich vorn und hinten beim Versuch,  die Lösung zu finden. Mal brauch' ich Rat mal geb' ich ihn mal kämpfe ich mal will ich fliehn mal bin ich erwachsen mal eher Kind mal fürcht' ich die Zukunft mal lass ich mich ein mal handle ich mit Verantwortung mal wirft Komfort meine Vorsätze um. Oh, wär ich nur ein wenig konstant hätt' ich das doch in der Hand Dann wäre ich vermutlich ein Fels über den sich  ein Gletscher wälzt standhaft und fest, vorhersagbar etwas unflexibel zwar, steh' ich stets zum Anlehnen da. Will ich das? Unbrechbarkeit? Trotzen Wind, Wetter und Zeit? Das bin und werde ich nie sein bin weich, zu weich, für einen Stein Ein kleiner Punkt im großen Bild unvollkommen stets gewillt zu versuchen und probier'n viel hab ich nicht zu verlier'n  ohne Garantie, richtig zu liegen kann ich auch mal falsch abbiegen Nur wenig Regeln in diesem Spiel kein Gewinner, nicht ma...

Quali-Schein fürs Erwachsensein

Was impliziert Erwachsensein? Was muss ich als mündiger und halbwegs vernünftiger Bürger können?  Reicht es, - ein Einkommen zu haben (welches keine Ausbildungsförderung oder Unterhalt ist), - eine Steuererklärung machen zu können, - eine Pflegeversicherung zu haben, - Auto fahren zu können (und zwar wirklich, nicht nur auf dem Papier!), - regelmäßig (< 1 mal pro Jahr) Staub zu wischen, - einen Toilettendufter zu haben, - in der Lage zu sein, vor halb neun das Bett zu verlassen, - eine Email-Signatur zu haben, - so etwas wie eine Frisur und saubere Schuhe zu haben (oder sie gar zu putzen), - Bekannte zu "einem Glas Wein" einzuladen, - die entsprechenden Weingläser zu besitzen und - diese fachfräuisch zu spülen (ohne Kalkränder. Wie das ohne Duschabzieher gehen soll, muss mir noch jemand verraten), - ein Nachmittagstief zu überkommen und es nicht gleich in den Feierabend fließen zu lassen, - in Aktien zu investieren, - sein Fahrrad selbst reparieren zu können, - bei offizie...

Milde und Tugendlosigkeit

Es ist Januar, kühle Feuchte zieht in die Ritzen schlecht isolierter Wohnungen, besser isolierte ersticken in trockener Heizungsluft. Duftkerzen, grüner Tee und sanfte bis schwungvolle Musik hellen die Tage auf. Sprachnachrichten und Stakkato-Berichte werden hin- und hergeschickt.  Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, sich Kopf über Herz in irgendwelche Geschichten zu stürzen. Sei es auch nur in der Fantasie. Die kann ja auch ganz erheiternd sein.  Feierabend.  Was das dann jeweils ist, ist ganz variabel: Romantische Anbahnungen, wilde Partynächte, Urlaube in sonnigen Regionen oder die Idee, doch endlich eine Arbeitsstelle zu suchen (vom Finden und tatsächlich darin Arbeiten inklusive schnödem Alltag kommt da noch nichts vor). Die Fantasien wärmen und zeigen uns Möglichkeiten für ein Leben auf, das anders ist als unseres und deshalb so viel interessanter. Das ist legitim, finde ich. Es hält das Feuer am Glühen.  Legitim ist auch, manchmal die Krise zu k...
 Eine der wichtigsten Kompetenzen in dieser Zeit ist wohl, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden zu können. Ohne Prioritäten verlieren wir uns im Lauf der Dinge. Mich nicht wie ein hypervigilantes Huhn von jedem aufploppenden Kinkerlitzchen aufscheuchen und ablenken zu lassen, muss ich noch üben. Die Nachrichten von heute sind das Archiv von morgen.  Aber was ist wichtig? Arbeiten? Leidenschaften? Am Ball bleiben, medial, politisch, popkulturell? Freund:innen treffen? Trash-TV schauen? Basteln? Reisen?  Schaue ich mich so um, scheinen die Menschen um mich das alles und noch viel mehr unter einen Hut zu bekommen. Dann komme ich angelatscht, zu spät, mit Flecken auf dem Pulli und hab den neuesten heißen Scheiß natürlich nicht mitbekommen. Wie, meine Freunde? Wie macht ihr das? Wie hat man sein Leben im Griff? 

28 Fragen

 Neues Jahr, neuer Versuch. Lasst es uns tun.  Falls ihr gestern ebenfalls viel zu viel Zeit zu Grübeleien und gedanklichen Endlosschleifen hattet oder Anregung für das nächste Gespräch mit Halb-Bekannten brauchen könnt: Hier kommen ein paar Fragen zur, wie heißt es dieser Jahre so achtsam, Reflexion . Am aufschlussreichsten sind die Antworten, wenn man sie intuitiv oder zumindest schnell gibt. Sonst steigt ja doch wieder die Bewertungsinstanz oder der Zensor des Ich-erzähle-mir-die-immer-gleiche-Geschichte-weil-ich-konsistent-in-meinem-Verhalten-sein-will mit ein. - Brauchst du Planung oder handelst du lieber spontan? - Was machst du, wenn dich keiner sieht? - Gibt es etwas, wofür sich andere schämen, was dir aber gar nicht peinlich ist? - Wenn du eine Handlung oder Entscheidung des letzten Jahres ändern könntest - welche wäre es? Was würdest du tun wollen? - Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie gerne sitzt Du auf dem Klo? - Was ist dein Lieblingswetter? - Was macht dir in Deuts...

Schönste oder schwierigste Zeit des Jahres?

And then again - feststellen, dass man wenig gemeinsam hat mit den Mitgliedern der eigenen Familie außer vielleicht ein paar Genen. Wie wir wissen, sind Gene nicht alles. Manchmal spüre ich im Zusammensein mit Freund:innen oder sogar Fremden eine verblüffende Übereinstimmung von Empfindungen, Lebenseinstellungen oder Gedanken. Ein Zusammenschwingen, wo ich es nicht erwartet habe.  Erwartungen, die sind eh so eine Sache: Meistens liegt es in ihrer Natur, nicht erfüllt zu werden. Vor allem, wenn sie, wie bei mir standardmäßig, zu hoch angesetzt sind. Wie schraubt man sie runter? Ich nehme Tipps entgegen.  Wie waren Eure Feiertage? Sämig und friedlich wie ein dicker Kater? Angespannt und in Hab-Acht-Stellung (die ich übrigens lange als "Halbachtstellung" verstand und mich fragte, was an besagter Uhrzeit so gefährlich sei) vor einem potentiellen Angriff? Lustig und heimelig? Aufschlussreich? Oder eher die gleiche Prozedur wie jedes Jahr?  Das Schöne an Weihnachten: Alle haben...