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Innere Hitze

Es brodelt. Wenn ich das Gefühl verorten müsste, wäre es in der Bauchgegend, etwa auf Nabelhöhe. Wird das Feuer angefacht, steigt die Hitze. Manchmal bis zum Kopf. Dann gilt es, aufzupassen, dass der Vulkan nicht ausbricht oder zumindest keienr durch die Lava zu Schaden kommt. Die Pompeiianer konnten schließlich nix dafür, dass sie ausgerechnet an einem explosiven unterirdischen Ungetüm gesiedelt hatten.  Wut. Das Wort allein beschwört schon genau jenes heiße, lodernde Empfinden herauf, das ich reflexhaft mit einem "Vorsicht, Gefahrenzone!"-Schild versehe. Aber warum? Warum ist Wut so ein ungebetener Gast? Hat sie uns doch buchstäblich den Hintern gerettet. Hätten wir uns nicht gegen Säbelzahntiger verteidigen müssen, wären wir heute nicht hier. Warum also tun wir so, als sei sie nicht da? Verschließen die Augen vor ihr oder drängen sie in Randbereiche des (gesellschaftlichen) Miteinanders? Mal ehrlich - wo ist es akzeptiert, Aggressionen auszuleben? Im Sport, speziell Fußbal...

Gruß aus der Küche

Das Gute an der Pandemie ist: Ich muss endlich mal für mich selbst kochen. Das Schlechte: Ich muss endlich mal für mich selbst kochen.  Ich kann nicht kochen. Wie so viele Bereiche meines Lebens habe ich das bislang Fachleuten überlassen (ja, MensaköchInnen können das immer noch besser als ich). Vor einem Jahr fiel sie mir auf die Füße, diese ach-so-effiziente Arbeitsteilung der modernen Gesellschaft.  "Oh, welch tolle Möglichkeit, mich und meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln!" Habe ich nicht gedacht. Dabei lag doch die Messlatte so tief. Alles, was über Cornflakes hinausging, war schon eine Innovation. Schnell stellte ich fest: Cornflakes sind zurecht so populär, mein Rosenkohl-Sauerkraut-Mansch dagegen nicht.  Na ja. Zurück zum Thema. Ach, das hatte ich ja gar nicht.  Heute bin ich froh, wenn das, was ich da regelmäßig fabriziere, 1. gar und 2. kein geschmacklicher Totalausfall ist. "Lecker" ist immer relativ. 

So schwer ist er, der Hintern, so schwer...

 Küss mich, Muse!  Dringend gesucht: Inspiration. Momentan dümple ich eher so in meiner eigenen Suppe herum. Die schmeckt aber nach den ersten drei Mal Geschmacksexplosion auch irgendwann fad (bis dahin: danke an die gute alte Gemüsebrühe).  Funkt es dann aber zwischen mir und der göttlichen Geistesgabe, kommt die nächste Hürde. Oder eigentlich der nächste Hürdenlauf. Ausdauer habe ich nämlich auch nicht. Außer, ich kriege zwischendrin immer kleine Häppchen gefüttert, damit ich nicht schon nach der ersten Kurve ermüde und die Motivation verliere.  Aber das Leben is nunma kein Kurzstreckenlauf, wa. Also Pobacken zusammenkneifen. Oder es lassen. Passiert zu oft, bei mir jedenfalls.  Aber WENN, ja wenn ich mich mal aufgerafft und meine vielen Zentner Trägheit zu einer Veranstaltung geschleppt, einen Text durchgelesen oder ein Unterfangen in Angriff genommen habe- dann knisterts manchmal richtig. Dann bin ich fasziniert, angefixt und manchmal geradezu euphorisiert. ...

Wenn alles in mir opponiert

 Kacke ist, was zu tun, was sich nicht gut anfühlt - weder in dem Moment noch hinterher. Wenn etwas, irgendetwas in einem sich quer stellt. Nun werdet ihr wahrscheinlich sagen: "Ja, aber manche Dinge muss man trotzdem..." Richtig. Ich spreche (oder schreibe) aber hier nicht von Tätigkeiten wie Putzen, Aufstehen oder Schnee schippen. Mir geht es mehr um die grundsätzlichen Dinge. Womit wir so die Stunden zwischen Aufstehen, Mittagessen und dem obligatorischen Spazier- oder auch nur Gang zum Supermercado verbringen. Das kann Arbeit sein. MUSS es aber nicht. Die zweite Aussage lerne ich erst gerade. Es ist kein ungeschriebenes Gesetz, kein Statut, das uns bei der Geburt mit Abtrennung des Nabels mitgegeben wird: So, kleiner schrumpeliger Wurm, ne Nabelschnur hast du jetzt zwar nicht mehr, aber einen Vertrag, dich bis zur Rente schön gleichmäßig zu knechten. Dass ich von solch einem Pakt nichts mitbekommen habe, liegt vermutlich nur zu kleinen Teilen an meinem zum damaligen Zeitp...

Verlangen

Oh, ich habe Verlangen. Wir alle wahrscheinlich.  Verlangen nach Menschen, nach Kontakt und Nähe.  Verlangen nach Begegnungen, die nachhaltig Eindruck hinterlassen. Gemeinsam mit der Musik schwingen.  Abende, die verschwimmen im Rausch.  Hingabe. Ans Leben und den Moment, der einzigartig ist und so nie wieder kommt.  Unbeschwertes Lachen.  Haben wir ein Recht auf Gemeinschaft? Auf Suff und geteilte Leidenschaft? Auf Erlebnisse? Wir haben eine Pandemie, ich weiß. Aber die haben wir schon ein Jahr und vermutlich noch eine ganze Weile. Wollen wir so lange das Leben anhalten? Oder ist das unser neues Leben? Ich hoffe nicht. 

Nüscht Besonderes, nur Gedankengrütze

 Aus einem akuten Gefühl der absoluten Nutzlosigkeit meiner Person heraus ein paar Gedanken in die Weiten des Internets: - Frühling! Sowas gibt's?! Wer hätte das gedacht? Wobei - bloß nicht zu früh freuen. Der nächste Schnee steht sicher schon im Anschlag. Weschn diesem Klimawandel unsou. Na ja, freuen darf man sich ja trotzdem. Oder? Ich mach's jetzt einfach mal. Hihi.  - Mit dem Erwachen der Natur erwacht auch der menschliche Paarungstrieb. Nein, ich beziehe mich hierbei nicht nur auf mich. Man/frau werfe nur einen Blick auf Spazierwege und Liegewiesen. Da flirtet und beschnuppert es sich schon deutlich. Hihi. Verliebtsein unsou. Schööön. (Bis sie dann schwanger sind. Oder eine(r) von beiden ne offene Beziehung will. Ich hab's euch ja gesagt, Kinners. Dat geht schief.) - Temperaturen über fünf Grad lassen sogar den ein oder anderen Kaffee im Freien zu. Welch ein Genuss! Nur mein armer Bauch leidet. Aber da muss er durch.  - Buchtips her! Präferiert: Zeitgenössische Werk...

Altvertrautes

 Wenn so wenig passiert wie gerade, sehne ich mich umso mehr nach Vertrautem wieder. Okay, nicht nur dann. Melancholie ist meine Blutgruppe. Warm umhüllte mich heute ein Gespräch, oder eher ein Gesprächathlon mit einer ehemals räumlich und seelisch nahen Person. Watteweich. Nun gilt es, mich noch ein bisschen an diesem Gefühl zu wärmen. Die Isolation wird noch ein wenig anhalten.  Dabei gerate ich immer wieder in die Einbahnstraße, die Vergangenheit zu verherrlichen. Nein, es war nicht immer alles in Ordnung und flauscherosa. In kaum einer Freundschaft, kaum einem Studium, Ort oder Jahr. Regen gabs auch in Dresden (Shutdown sogar auch). Beziehungen schwanken wie die Gezeiten. Verliebtheit endlich. Sommer auch.  Solange ich das als kleines Warndreieck im Hintergrund meiner honigsüßen Gedanken habe, kann, darf und möchte ich aber die Diashow meiner Erinnerungen von Zeit zu Zeit ansehen. Weil's gut tut. Ganz einfach.