Neu anzufangen erfrischt beim zweiten oder dritten Mal noch fast genauso wie beim ersten. Warum mache ich es dann so selten? Weil es wie ein Sprung in den See ist: Nicht nur erfrischend, sondern auch bezitternd, einschüchternd, Überwindung kostend. Dann doch lieber das gute Alte, Bekannte. In unseren Routinen haben wir uns heimelig eingerichtet, fühlen uns sicher. Hat bisher geklappt, wird es also auch in Zukunft. Was neu ist, ist fremd, will erstmal vorsichtig begutachtet und überprüft werden. Schließlich kann es auch schief gehen, und wo landen wir dann? Offenes Ende.
Der Trugschluss dabei: Ganz oder gar nicht. Ich glaube, mich entscheiden zu müssen, und mit der Wahl des Neuen zwangsläufig das Alte zu verlieren. Unwiederbringlich. Das ist aber seltenst der Fall. Weitaus häufiger können wir erstmal einen Zeh ins kalte Wasser halten und bei maximaler Abstoßung unmittelbar zurück in den Schutz des warmen weichen Handtuchs fliehen.
Trotzdem gibt es natürlich einige Tätigkeiten und Dinge, die einsteigerfreundlicher sind und weniger Hürden für einen ersten, zweiten oder elften Anfang beinhalten. Meine Selektion (gerne zu ergänzen):
- Fahrrad Fahren: Heute nach sicher vierwöchiger Abstinenz mal wieder die Keule bemüht. Glaubt's oder lasst es, so ganz easy peasy waren die ersten Meter gar nicht. Wie schnell man die Übung verliert... Jedenfalls bin ich ganz schön rumgeeiert.
- Singen: Man kann zwischenzeitlich schon mal vergessen, wie die eigene Stimme klingt. Karaoke eignet sich ganz wunderbar, um diese Leidenschaft wieder aufleben zu lassen.
- Sonnenaufgänge betrachten
- 2000er-Serien anschauen und -Musik hören
- Alleine ausgehen
- jemandem sagen, dass man sie/ihn mag
- Umziehen
- in die Sauna gehen
- einen Konflikt ansprechen
- eine andere Sprache sprechen
- Wegfahren
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