Im Gewusel des Alltags und durch egozentrische Verzerrungen vergessen wir manchmal, dass es auf der Welt mehr als nur uns und unseresgleichen gibt. Jena ist nicht die Welt, Tübingen auch nicht, und mein Haushalt schon gar nicht. In den Diskursen um Beziehungsmodelle, Schlafdauer und Sonnenbrand, dem Stöhnen über Touristenströme und überfüllte Züge kommt das Leben so vieler Menschen gar nicht vor. Mein Blick ist nicht der allgemeine und meine Meinung deshalb nur ein Bruchstück dessen, was vorhanden, zulässig und respektabel ist.
Wissen tun wir das alle, also dass wir nicht allein in einer Schneekugel sitzen, und auch wenn wir uns alle für ganz individuelle Schmetterlinge halten, sind die meisten von uns irgendwo im mittleren Segment auf einem breiten Spektrum an Meinungen, Einstellungen und Gewohnheiten zu verorten. Wir sind mehr Mitte, als wir das manchmal wahrhaben wollen.
Ich bin ganz gerne Durchschnitt, aber bilde mir natürlich auch ein, die Gedanken in meinem Denkareal hat noch nie jemand vor mir gedacht. Nicht, dass ich sie für genial halte. Aber eben für meine eigenen. Ganz so frei sind die Gedanken aber nicht, wenn ich Nachrichten konsumiere, in meiner Blase schwimme (also in der Seifenblase, nicht dem harnleitenden Organ) und nur mit meinesgleichen diskutiere. Ich bin ein kleines Rad in einer großen Maschine. Was den Vorteil hat, dass, wenn ich mal streike oder nicht mehr rundlaufe, das Große Ganze trotzdem weitergeht.
Woran ich das merke: Nicht jeder sieht einen Mehrwert darin, Selbstzweifel und Krisen mit Freund:innen zu besprechen oder findet auch nur, dass das ein akzeptables Vorgehen ist. Da kümmert man sich gefälligst selbst drum.
Menschen fahren Auto, essen Fleisch und wählen CDU, ohne dass ich das gut finden muss, zahlen aber auch die Steuern, die mir mein Studium, meine jetzige Stelle und die Straße, auf der ich gehe, bezahlen. Menschen kümmern sich nicht um ihre Familie, aber vielleicht um das BIP, guten Schulunterricht oder Altenpflege. Menschen finden Monogamie engstirnig, ich nicht. Ich finde Achselrasur unnötig, sie nicht.
Wissen tun wir das alle, also dass wir nicht allein in einer Schneekugel sitzen, und auch wenn wir uns alle für ganz individuelle Schmetterlinge halten, sind die meisten von uns irgendwo im mittleren Segment auf einem breiten Spektrum an Meinungen, Einstellungen und Gewohnheiten zu verorten. Wir sind mehr Mitte, als wir das manchmal wahrhaben wollen.
Ich bin ganz gerne Durchschnitt, aber bilde mir natürlich auch ein, die Gedanken in meinem Denkareal hat noch nie jemand vor mir gedacht. Nicht, dass ich sie für genial halte. Aber eben für meine eigenen. Ganz so frei sind die Gedanken aber nicht, wenn ich Nachrichten konsumiere, in meiner Blase schwimme (also in der Seifenblase, nicht dem harnleitenden Organ) und nur mit meinesgleichen diskutiere. Ich bin ein kleines Rad in einer großen Maschine. Was den Vorteil hat, dass, wenn ich mal streike oder nicht mehr rundlaufe, das Große Ganze trotzdem weitergeht.
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