Wie wäre es, wenn du, anstatt den Kummer runterzuschlucken, eine:n Freund:in anrufst? Du sagst, du möchtest dich nicht aufdrängen. Wahrscheinlich ist dein:e Freund:in gern für dich da. Aber selbst wenn er/sie gerade lieber in der Badewanne läge, als dir zuzuhören - im Großen und Ganzen bist du der Person vermutlich wichtiger als ein paar Liter warmes Wasser. Ich wünsche mir, dass Freundschaften ebenso ein Ort des Aufgehobenseins und des Anlehnens sind wie romantische Beziehungen. Dass wir so für unsere Freund:innen da sind, dass sie das Gefühl haben, jederzeit zu uns kommen zu können. Dass es selbstverständlich wird, sich jederzeit bei dem/der Freund:in zu melden und auf der Matte stehen zu können. Netzwerke der Solidarität nennen es Linke, Füreinander Sorge Tragen nenne ich es. Das Ohr auch dann öffnen, wenn uns gerade selbst viel im Oberstübchen rumschwirrt. Nicht nur, weil wir uns das offene Ohr auch selbst irgendwann wünschen, sondern, weil wir Verantwortung für unsere F...
Das alles kommt mir verdächtig vertraut vor. Moment - hier war ich doch schon mal. Hin und wieder finde ich mich in der gleichen (nicht selben, auch wenn es so scheint) Situation vor, in der ich schon 3299 mal war. Habe ich denn nichts gelernt? Doch. Aber ich hab es nicht angewendet. Oder bin in eine Falle getappt. Oder es hat nicht geholfen oder zumindest nicht genug. Die weise Umschreibung hierfür: Das Leben ist eine Spirale. Wir kommen immer wieder an ähnlichen Stellen vorbei. Ach guck, das kenne ich doch. Aber bei jeder Umdrehung schrauben wir uns ein kleines Stück höher. Wir stehen nicht wieder an genau derselben Stelle, sondern haben eine dünne Schicht Erfahrung aufgetragen, auf der wir - nicht stabil, aber immerhin - stehen. Es scheint also, was ich weiß und was ich lerne reicht immer nur bis zur nächsten Kurve. Dann komme ich ja doch wieder am Stopp-Schild vorbei. Stopp - Obacht!, schreit es mir entgegen, hier warst du schon mal. Das ernüchtert. Muss es aber nicht. I...