"Nimm's nicht so schwer", "Reg dich nicht so auf", "Bleib gelassen": Nein. Ich will kein Kruppstahl sein. Ich will berührbar bleiben. Wenn "take it easy" bedeutet, dass mir alles egal ist, dann take ich es lieber uneasy. Uneasy macht Mühe und ist manchmal schwer auszuhalten, macht das Leben aber auch echter, finde ich.
Nach einem Zuhause und Geborgenheit zu suchen, ist manchmal bitter, wenn es sich nicht finden lässt. Aber auf der Suche entdeckt man Vieles. Das will ich nicht missen. Lieber Weinen und Lachen als Existieren und sonst nix. Lieber läuft das Leben entlang einer Sinuskurve als entlang einer horizontalen Linie. Auch wenn ich manchmal kurz vor der Kapitulation bin. Bei einem Rechner, der 45878 mal abstürzt, erwägt man schließlich auch, sich ein neueres Modell zuzulegen. Wie oft ich schon gegen die immer gleichen Wände gerannt bin, kann ich auch nicht mehr zählen. Der Kopf ist aber noch dran, und das zählt. Also ein weiteres Mal Anlauf nehmen.
Außerdem gibt's auf der Strecke eine Menge, was Freude macht. Hier meine persönliche Hitliste:
- Buntes Herbstlaub
- kitschig-pastellfarbene Sonnenuntergänge
- Morgennebel und Nachmittagssonne
- Falläpfel
- Indie- und Folksongs, die nach Holzboden klingen
- Holzboden
- Kräutertee
- Wärmflasche(n)
- Serien schauen (keine Nachrichten, das macht grade nur noch ratlos, finde ich)
- Telefonate mit Freund:innen
- Rauch-/Kamin- und generell Holzgeruch
Lasst's euch gut gehen. Das Leben darf auch mal großartig sein.
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