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Statt Fußbodenheizung

Wenn der Herbst schon kommt, dann will ich ihn wenigstens ausgekostet haben. Nicht mal angetippt, sondern die Nase voll ins feuchte Laub gesteckt haben. Wenn sie nicht gestorben ist, dann gammelt sie jetzt noch darin. 
Während die letzten Sonnenstrahlen des Jahres einfallen, in schrägem Winkel und mit gebrochener Kraft, die Abende schon kühl und die Morgen feucht sind, ist der Sommer klammheimlich abgehauen. Ciao, bis nächstes Jahr, ich bin dann im Süden, hasta pronto. Oder auch nicht. Denn bis die Waden wieder an die Luft dürfen, wird nun ein gutes oder auch nicht gutes halbes Jahr vergehen. 
Grund genug, den Kopf im Sand und sich selbst in drei Decken zu stecken und sichs so richtig gut gehen zu lassen. So richtig. Mit allem, was dazu gehört. Warme Wanne. RomKom. Zehnstündige Nachtruhe. Vom Sofa ins Bett und wieder zurück. Nachrichten aus, Leselampe an. Sorgen einmotten, allzu ambitionierte Vorhaben - Masterarbeiten, Zukunftspläne oder die großen Fragen nach Liebe und Lust - ebenfalls. Ciao, bis nächstes Jahr. 
Ich will mich nicht jetzt schon von einem Wintertief durchschlauchen lassen, also betreibe ich Vorsorge und pack mein Herz dick und gaskrisenfest ein. Habt ihr Tipps, wie ihr den Winter ausquartiert? Ich wäre interessiert. 

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Freitagskram

Hier mal wieder eine kreuz und quere Ausschüttung meiner Gedanken der letzten Stunden:  - Lasst uns einen Moment innehalten und dankbar sein, was Medizin heute alles bewirken kann. Welch eine Macht! Immer, wenn sich mein Körper auf unerwünschte Weise meldet, wird mir bewusst, wie großartig Medikamente und ihre Entdeckung sind: Wie toll ist es, keine Schmerzen mehr zu haben, den Antrieb zu steigern und die grauen Schleifen, die unsere Hirne manchmal unnötigerweise ziehen, umzulenken? Danke an all die Menschen, die sich unermüdlich dem Ergründen von Regelkreisen, Enzymen und Wirkstoffen gewidmet haben. - Manchmal bereitet es mir eine diebische Freude, mittelalte, manchmal - aber nicht immer - grantige deutschen Mittelstandsbürger:innen irgendwie zu provozieren oder zumindest zu entrüsten. Das tue ich, indem ich zum Beispiel meine Strumpfhose in der Öffentlichkeit aus- oder anziehe (schließlich verschätzt man sich im deutschen Frühjahr und Herbst gerne mal um 5-10 Grad in der Temperat...

Völlig losgelöst

Ich habe kein Wlan zuhause. In meinen Ohren klingt das wie ein Steinschlag, schwer und vernichtend. Soziale Zusammenkünfte bei mir: nicht möglich. Mit einem gewissen Unbehagen lasse ich diese Hiobsbotschaft beim täglichen Plausch mit Freunden fallen. Ich manövriere mich ins soziale Abseits, weil ich Fragen nach einem Besuch bei mir immer wieder ausschlagen muss und keiner mir mittlerweile die Nummer mit dem Internet abkauft. Come on, seriously? Wir leben in 2018, das Einzige, was man ohne Internet kann, ist Hackfleisch braten, Schätzchen. Digital Detox okay, aber gezwungenermaßen ohne Internet, das kannst du deiner Oma erzählen. Ich muss mir immer wieder selbst versichern, dass ich nicht lüge, weil ich ein Misanthrop bin und niemanden zu mir einladen möchte. Aber es ist die Wahrheit, so glaubt mir doch! Ich komme mir vor, als lebte ich in der russischen Tundra anstatt in einer (ost-)deutschen Großstadt. Abgeschnitten, abgehängt, zurück in den 80ern. Ich decke mich mit Büchern ein...
Aus dem letzten Loch pfeift sichs auch irgendwie. Wenn sie dir sagen, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Trotzgefühl her. Doch. Es geht, und wie es geht.  Es wäre gelogen, zu behaupten, dass ich keine Zweifel habe. Die werde ich immer haben. Allein schon deshalb wäre ich nie diejenige gewesen, die zum Mond fliegt. Da könnte viel zu viel schief gehen. Ach, und ist das überhaupt ein erstrebenswertes Ziel, den Mond zu betreten? Dürfen wir das überhaupt? Gibt es nicht Wichtigeres zu tun? What about this, what about that... Der Zweifel als Konstante. I bims, 1 Unsicherheit.  Nichtsdestotrotz und darüber hinweg geht's weiter. Irgendwie geht's immer, und zwischendurch sogar ganz gut. Wer hätte das gedacht? Ich nicht. Trotz und Selbstbehauptungswillen (und Sturheit - nicht stolz drauf) sind mächtige Triebkräfte. Wenn auch nicht immer in die richtige Richtung.  Dabei weiß ich manchmal nicht, ob ich gerade wirklich weiter komme oder einfach weiter mache . Bewegt sich etwas vo...