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Nur Komfort reicht nicht

Sommer? Davon würd ich noch 'ne Portion nehmen, ja, danke. Ah, gar nicht mehr so viel da? Mist. Dann lieber nochmal die Nase rot brennen, bevor sie dann nur noch vor Kälte glüht. 

Routine gibt Sicherheit und nimmt Möglichkeiten. Ich muss nicht gleich zur Ukulele spielenden Barfußläuferin werden, um ein bisschen offener zu sein und mal einen halben Meter weiter zu denken als bis zum Abendessen. Natürlich wird einem das Abenteuer nicht hinterher geschmissen. Sonst wäre es ja keins. Der Trugschluss, dass Abenteuer per se nix für mich sind, schleicht sich vor allem aus Feigheit ein. Die Sicherheit hat einen Preis und das freie Leben zieht an mir vorbei. 

Ich kann umgeben sein von vielfältigen, interessierten, ausprobierfreudigen Menschen und mich nicht inspirieren lassen, mich vor ihren Ideen verschließen. Möglichkeiten können mir auf dem Tablett gereicht werden und ich ergreife sie doch nicht. Weil immer irgendetwas dagegen spricht: Zu gefährlich, zu teuer, interessiert oder gefällt mir vielleicht nicht zu 100%. Aber Leben ist eben nicht ganz oder gar nicht. Die meisten Aktivitäten erfüllen einen nicht nonstop. Aber sie hinterlassen Spuren, zeigen einem etwas oder führen einen auf etwas mühsamem Weg zu etwas, was dann Glanz und Glorie ist. 

Wenn nur der Hintern nicht so schwer wäre. So sitze ich in meinem momentan noch schön warmen Zimmer und das Leben tröpfelt statt zu rauschen. So klingt sie, die Rente, oder? 

Langsam anfangen statt Hauruck-Intervention: Mal das äußere Eck des großen Zehs ins Wasser halten (ja, meine Zehen sind eckig, eure nicht?). Wenns nix ist, dann reinspringen. Spaß. Dann vielleicht der Tanzkurs, das Mandala, der Rückwärtspurzelbaum oder das Brass-Band-Konzert. Je nachdem, was sich am meisten nach Leben anfühlt. Nicht immer wie ein Rausch oder der pure Genuss. Aber allemal wie die-Welt-Mitkriegen. 

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Freistrampeln

Wenn das Leben zur Ruhe kommt, nicht mehr nur fordert und Aufmerksamkeit verlangt und ständiges Probleme-Lösen, wird Raum frei. Der Kopf wird frei von Nöten, die drücken, zerren, reißen. Der Boden ist geebnet zum Entstehen von Neuem oder Wiederaufleben von Altem; der Blick öffnet sich für das, was um einen herum geschieht. Ich atme durch, erst vorsichtig, misstrauisch, so, als müsste ich erst testen, ob die Luft auch wirklich rein ist. Ob der Stille zu trauen ist oder sie nicht doch jäh durch einen Knall zerrissen wird. Dann hole ich tiefer Luft. Atem fließt ein, Atem strömt aus. Langsam, gleichmäßig, rhythmisch. Befreiung. Wieder Da-Sein statt immer etwas Hinterher Rennen. Die Hände wieder frei haben, um zu Handeln, statt nur zu Reagieren oder stumpf Auszuharren und zu Erdulden. Leben statt Warten. Jetzt. 

Immer mal was Neues

Neu anzufangen erfrischt beim zweiten oder dritten Mal noch fast genauso wie beim ersten. Warum mache ich es dann so selten? Weil es wie ein Sprung in den See ist: Nicht nur erfrischend, sondern auch bezitternd, einschüchternd, Überwindung kostend. Dann doch lieber das gute Alte, Bekannte. In unseren Routinen haben wir uns heimelig eingerichtet, fühlen uns sicher. Hat bisher geklappt, wird es also auch in Zukunft. Was neu ist, ist fremd, will erstmal vorsichtig begutachtet und überprüft werden. Schließlich kann es auch schief gehen, und wo landen wir dann? Offenes Ende.  Der Trugschluss dabei: Ganz oder gar nicht. Ich glaube, mich entscheiden zu müssen, und mit der Wahl des Neuen zwangsläufig das Alte zu verlieren. Unwiederbringlich. Das ist aber seltenst der Fall. Weitaus häufiger können wir erstmal einen Zeh ins kalte Wasser halten und bei maximaler Abstoßung unmittelbar zurück in den Schutz des warmen weichen Handtuchs fliehen.  Trotzdem gibt es natürlich einige Tätigkeiten...
 This week's insights (so far): - Stress and worries are subjective perceptions. What you consider an easy task might be a tough challenge for me. Everyone has their own threshold for when things get too much or too difficult to handle.  - Coffee helps. Almost always. Except from when trying to fall asleep.  - Spending time with friends and family is nice, but when introverts don't get enough alone time, we can't enjoy others' company either. Fill your batteries first. There's no obligation to be sociable all the time. - Shitty days can get better. The next day at the latest.  Maybe not what spring looks like, but a hommage to the grandiosity of beds - Wrapping yourself in the soft coat of sleep can magically remove worries overnight.  - Spring hasn't come yet. So let's enjoy the last days of winter doing what we will be too busy to do during summer: Drinking tea, reading the newspaper, streaming videos and wearing woolen socks.